Zug der fröhlichen Leute
23.12.2003

Petra Meinhold, Mitglied des Fördervereins für die Müglitztalbahn e.V., schreibt über die Rückkehr der Müglitztalbahn:

Als am Samstag gegen 8.45 Uhr der Dampfsonderzug auf Gleis 4a des Dresdner Hauptbahnhofes einfährt, ist das Taschentuch zum ersten Mal gefragt. Die Nossener Eisenbahnfreunde haben ihre alte Dame nach der betriebsfähigen Aufarbeitung zu ihrer Jungfernfahrt festlich geschmückt. Die Rauchkammertür ziert ein großer Tannenkranz, den uns das Blumenhaus Klemm in Glashütte anfertigte. Das Willkommensschild grüßt weithin.

Angehörige der am Bahnbau beteiligten Firmen sind die ersten Fahrgäste. In rasanter Fahrt geht es durch das Elbtal. Nach kurzem Halt in Heidenau beginnt die Bergfahrt ins Müglitztal. Nun kommt junges Leben hinzu: Kinder aus Dohna, Burkhardtswalde und Mühlbach steigen zu. Fröhlich winken sie ihren Eltern. Einige haben bereits den Weihnachtsmann entdeckt. Die Aufregung steigt.

Doch nicht nur die Kinder sind dieser Stimmung erlegen. Ebenso ergeht es den Mitgliedern des Fördervereins. Beim Blick aus dem Fenster überkommt manchen ein Schauer. So viele Menschen stehen entlang der Strecke. Sie winken, rufen ein Willkommen, und wir spüren ihre Freude. Eine weiße Dampffahne steht noch lange im Tal und zeichnet unseren Weg.

Dann die Einfahrt in den Bahnhof Glashütte. Hier ist das Taschentuch mindestens zum zweiten Mal nötig. Das Sicherheitsventil bläst überschüssigen Kesseldruck ab, die Lokomotive bittet durch einen langen Pfiff um Aufmerksamkeit. Doch das ist nicht nötig, denn hunderte Augenpaare erwarten bereits unseren Zug. Fröhlich wird er begrüßt. Als alle Passagiere aussteigen, ist fast kein Platz mehr auf dem Bahnsteig. Wenige Minuten später rollt der Regiosprinter mit den offiziellen Gästen der Deutschen Bahn ein. Nun wird es wirklich eng. Alle strömen an die Zugspitze. Jeder möchte einen Blick, ein paar Worte von der Eröffnungszeremonie erhaschen. Der Glashütter Schützenverein feuert Salut. Kurz darauf verläßt der Regiosprinter den Bahnhof auf den neuen Gleisen.

Die Passagiere des Dampfsonderzuges haben noch etwas Zeit. Viele versammeln sich um die Lok, die Kinder haben den Weihnachtsmann wieder erspäht und erwarten sehnsuchtsvoll die Weiterfahrt. Die Bergleute der Knappschaft Glashütte und die Wintersportler von Sportcoollektion Altenberg steigen zu, und schon ertönt der Pfiff, den wir so lange im Müglitztal vermißten. Auf geht‘s nach Altenberg!

An den Unterwegsbahnhöfen erweisen uns die beheimateten Schützenvereine ihre Referenz durch Salutschüsse. Eine Autokarawane und viele Fotografen begleiten unsere Fahrt. Bei der Ausfahrt Geising erstrahlt der gleichnamige Berg kurz im Sonnenlicht. Die Steigung nach Altenberg hat es in sich. Ein Lob dem Nossener Lokpersonal!

Bei der Ankunft in Altenberg muß auch Petrus vor Rührung weinen. Oder sind es Freudentränen?

Unser Zug wird mit Musik begrüßt. Die Knappschaft Altenberg steht Spalier. Die Altenberger Bürger und ihre Gäste haben trotz des Regens ausgeharrt, ihnen ist die Freude und Erleichterung anzusehen. Sie haben sehr lange auf diese Stunde gewartet. Der Bahnhofsvorplatz ist festlich geschmückt. Viele Händler haben ihre Stände für diesen Tag vorbereitet. Lustiges Treiben herrscht überall.

Und auch Petrus hat sich ausgeweint. Nach einstündigem Aufenthalt fährt der Zug der fröhlichen Leute zurück ins Tal, um am Nachmittag, beladen mit dankbaren Freunden der Eisenbahn und Eisenbahnfans, erneut das Osterzgebirge zu erklimmen. Kurz vor 21 Uhr endet diese Fahrt in Dresden Hauptbahnhof.

Glücklich und erleichtert verlassen auch wir, die Mitglieder des Fördervereins, etwas später die Szenerie. Bis zur nächsten Sonderfahrt durch das Müglitztal müssen wir nicht wieder so lange warten; sie startet im März 2004.

Ganz herzlich bedanken wir uns bei allen, die zum Gelingen dieses Festtages beigetragen und uns nach ihren Kräften unterstützt haben. Unseren Fahrgästen danken wir für ihr Verständnis bei einigen technischen Unzulänglichkeiten und für ihre hilfreiche Kritik. Wir freuen uns schon sehr, sie bei einer der kommenden Sonderfahrten wiederzusehen.

(Quelle: Sächsische Zeitung)


Umsteigen und Helfen
22.12.2003

Die Müglitztalbahn ist nicht nur eine kleine Verbindung, um gelegentlich nach Dresden zu fahren. Sie ist eine Lebensader, von der die ganze Region Nutzen hat, die Gäste und Wirtschaftskraft in das Osterzgebirge bringt. Damit strahlt sie kilometerweit aus. Jochen Löbel, der Chef des Lugsteinhofs in Zinnwald, der noch einige Kilometer vom nächsten Bahnhof entfernt liegt, erwartet eine Belebung für sein Hotel, weil viele Gäste gern mit der Bahn anreisen. Wandergruppen fahren gerne bis Schlottwitz, besuchen dann den schönen Trebnitzgrund, kehren beim ihm ein und setzen sich in Bärenstein wieder in den Zug, berichtet Ullrich Burkhard, der Wirt des Landgasthofs Börnchen. Ein Urlaubsziel, das mit dem Zug erreichbar ist, das im Fahrplan steht, hat einen Vorteil gegenüber anderen. Jetzt liegt es auch an den Einwohnern der Region, selbst zum Erhalt dieser Lebensader beizutragen. Dafür gibt es eine Möglichkeit, die alle anderen weit in den Schatten stellt: Viele müssen mitfahren.

(Quelle: Sächsische Zeitung)


Stimmen zur Wiedereröffnung der Müglitztalbahn
22.12.2003

Christine Bohls (64), Rentnerin aus Altenberg:

Ich empfinde mit der Ankunft des ersten Zuges eine große Freude und denke daran, wie traurig wir waren, als der nach dem Hochwasser stehen gebliebene Triebwagen vom Altenberger Bahnhof abgeholt wurde. Damals hatte ich Angst um unsere Bahn. Deshalb danke ich auch den Bauarbeitern, die in Knochenarbeit die Strecke aufgebaut haben.


Stefan Schirm (36), Heizungsbauer aus Altenberg:

Endlich wird der Altenberger Bahnhof wieder mit Leben erfüllt. Auf diesen Moment haben wird lange gewartet. Ich freue mich riesig über den enormen Andrang auf dem Bahnsteig zur Begrüßung des ersten Zuges, trotz des schlechten Wetters. Auch viele Vereine der Bergstadt sind zu diesem denkwürdigen Ereignis gekommen.


René Kühnel (34), Maurer aus Altenberg:

Ich finde es gut, daß gerade jetzt, kurz vor der Weihnachtszeit, wieder Züge bis hinauf nach Altenberg fahren. Für den Tourismus in der Region ist das sehr wichtig. Vor allem bei Schnee hat die Bahn jedes Jahr viele Skisportler bequem und ohne Streß ins Gebirge gebracht. Außerdem ist der Zug die günstigste Verbindung durch das Müglitztal.


Peter Flehmig (44), Hausmeister aus Altenberg:

Es ist schön, daß die Züge wieder fahren. Irgend etwas hat uns hier gefehlt. Ich freue mich, daß die Strecke trotz aller Schäden nicht geschlossen wurde. Das hätte auch passieren können. Vor allem für den Skitourismus ist die Bahnanbindung wichtig. Als keine Züge fuhren, hat man gemerkt, daß weniger Gäste kamen.

(Quelle: Sächsische Zeitung)


Salut für die Müglitztalbahn
22.12.2003

Der kleine Leon aus Geising hatte sich eine rote Eisenbahnermütze aufgesetzt, seinen Signalstab mitgenommen und war mit Papi Frank Oelschlägel zum Bahnhof Altenberg gekommen. Der junge Eisenbahnfan hatte am Sonnabend seinen vierten Geburtstag und für ihn war es ein besonderes Geschenk, daß an diesem Tag wieder die ersten Personenzüge bis nach Altenberg fuhren. Erst kam der Regiosprinter mit Verantwortlichen der Bahn, wie Sachsens Bahnchef Hans-Jürgen Lücking und Dagmar Haase aus dem Konzernvorstand, Knut Ringat, dem Geschäftsführer des Verkehrsverbundes Oberelbe, und Vertretern der Baufirmen.

Streckenfreigabe in letzter Minute

Die Altenberger kannten den Zug. Es war der letzte, der es am 12. August 2002 bis hoch geschafft hatte, dann aber nicht mehr zurück fahren konnte, weil die Flut die Gleise weggerissen hatte. Später hatte ihn ein Tieflader auf der Straße nach Freiberg transportiert und jetzt kehrte er auf Schienen zurück. Danach dampfte der historische Sonderzug des Fördervereins für die Müglitztalbahn ein mit Kindern aus Dohna und Glashütte.

Alle waren zur Begrüßung in Altenberg gekommen, Kräutermann und Kräuterfrau, Engel und Weihnachtsmann, die Knappenvereine aus Glashütte und Altenberg, die Rehefelder Schalmeienkapelle, alle Bürgermeister aus den Orten, die jetzt wieder Zuganschluss haben und viele andere. Schützen begrüßten entlang der Strecke mit Salut den Eröffnungszug. Ute Marschner, Altenberger Fremdenverkehrschefin, schätzte, dass allein in der Bergstadt 2000 Leute den ersten Zug willkommen hießen. Dazu kommen noch rund 500, die in Glashütte auf dem Bahnsteig waren und die ungezählten, die an der gesamten Strecke trotz Regens an den Gleisen standen, aus ihren Fenstern winkten und mit ihren Kameras die Fahrt begleiteten. Dabei hatte die Bahn auch Glück, daß der Eröffnungstermin zu halten war. Die letzten Freigaben und Genehmigungen trafen am späten Freitagnachmittag ein, wie Arndt Eißmann, der Streckenverantwortliche für Ostsachsen mitteilte.

Höchst spannend war es noch am vergangenen Montag geworden, als auf eisglatter Straße ein Lkw mit einem Funkmast in den Graben gerutscht war. Der Mast kam aus England. Wäre er beschädigt worden, hätte der Eröffnungstermin verschoben werden müssen. Ein Kabelkanal zwischen Geising und Altenberg wurde nicht rechtzeitig fertig. Dort liegt jetzt ein Provisorium. Kommendes Jahr sind noch Restarbeiten an Bahnsteigen, Brücken und Bahnübergängen geplant, informierte Ralf Krüger, Projektleiter für den Wiederaufbau bei DB Projektbau. Bisher kostete der Wiederaufbau der Müglitztalbahn rund 38 Millionen Euro, insgesamt werden in das Projekt 50 Millionen Euro investiert.

Nun wirbt die Bahn mit dem Spruch „Mit uns können Sie im Osterzgebirge wieder Schlitten fahren.“ Und sie baute das Angebot für die Wintersportfreunde weiter aus. Mehr Züge als bisher fahren direkt von Dresden bis Altenberg durch. „Damit rückt das Osterzgebirge näher an die Landeshauptstadt. Vielen Dresdnern scheint die Sächsische Schweiz sehr nahe, weil die S-Bahn direkt hinfährt. Wenn die Züge ohne Umsteigen nach Altenberg fahren, dann kommen sie sicher auch mehr in unsere Region. Diese Direktverbindungen sollten verstärkt werden“, sagte Eckart Meinhold vom Förderverein für die Müglitztalbahn.

(Quelle: Sächsische Zeitung)


Sehnsucht nach Sonne, Schnee und Sprinter
19.12.2003

Die Orakel von Altenberg haben gesprochen. Ein guter Winter wird es, im Dezember noch ein wenig dürftig, aber im Januar und Februar voll weißer Pracht. Die Orakel – das sind Einheimische, die ihre Berge kennen, und Kathrin Wehner hört auf sie. Und sie hört es gern. Kathrin Wehner, die junge Chefin der Sportcollection, hofft auf eine richtig gute Saison. 200 Paar neue Ski hat sie gerade erst angeschafft für die Ausleihstation am Hang mitten in der Bergstadt. Insgesamt 500 Paar warten frisch gewachst und poliert auf Wintersportfans. Im Verkaufsraum steht schon der neueste Schrei der Saison: Ein Snow-Scooter, lenkbar, der aussieht wie ein futuristischer Roller mit breiten Kufen statt Rädern. Gleich daneben die Wanderstiefel, Modell Donner GTX oder Snow Storm Men. Für den Winter also ist rundum gesorgt am Erzgebirgskamm – nun fehlen nur noch die Touristen.

Für die sorgt die Bahn. Morgen soll sie kommen. Zum ersten Mal seit dem 12. August 2002, als die Strecke Heidenau–Altenberg mittags gesperrt werden mußte wegen der Flut, die zu Tale donnerte. Am Sonnabend, 11 Uhr wird nun wieder ein Regio-Sprinter in den Altenberger Bahnhof einrollen. Beladen mit Prominenz, wird so der Startschuß gegeben für die Wiederinbetriebnahme der Strecke.

Kathrin Wehner sehnt sie herbei. Freilich, auch mit dem Auto oder dem Bus kamen Wanderer und Touristen. Aber die Leute kamen später und fuhren früher wieder nach Hause. Mancher scheute auch das Gerangel am Bus, mit Langläufern in der Hand. „Wir brauchen Schnee, gutes Wetter und die Bahn“, sagt die 32-jährige Altenbergerin. Genau diese Dreieinigkeit beschert Altenberg die zahlende Kundschaft in Hotels, Gaststätten, Geschäften und bei Sportveranstaltungen.

Mit Wehmut haben die Altenberger vergangenes Jahr zugesehen, als der Regio-Sprinter, der am Bahnhof gestrandet war, per Tieflader abgeholt wurde. Nun sind die neuen Fahrpläne eingetroffen. 1012 Lichter glitzern am Bahnhofsgebäude und im nahen Wäldchen. Die Rehefelder Schalmeien werden tönen und die Schützenvereine entlang der Strecke Salut böllern, wenn die Bahn kommt. Bürgermeister Thomas Kirsten schluckt Aspirin. „Das kriege ich schon gebacken“, krächzt er gegen die Grippe an. Natürlich will Kirsten morgen dabei sein. Die Bahn ist wichtig für die Erzgebirgsstadt. Nicht nur wegen der vielen Touristen, die sie bringt. Auch für die Berufspendler im Müglitztal und für die Schüler.

Ohren glühen, Nasen laufen, Schneebälle fliegen am Busbahnhof. Dutzende Kinder und Jugendliche aus dem Altenberger „Glück auf“-Gymnasium drängen sich unter den langen Schutzdächern. Aus dem ganzen Müglitztal kommen sie in die Schule mit der Spezialrichtung Sport. Über das Lärmen der Kleineren sind Daniela Börnert, Nicole Leuteritz und Ralph Borowski erhaben. Beim Zug sind sie unentschieden. „Ich freu mich drauf“, sagt Daniela Börnert aus Schlottwitz. „Im Zug ist mehr Platz“, sagt die 18-Jährige. Die beiden anderen aus Börnchen und Dittersdorf halten es mit dem Bus – beim Ersatzverkehr mußten sie nicht umsteigen. „Dafür ist der Zug pünktlicher, der fährt bei jedem Wetter“, hält Daniela dagegen. Beim Wintereinbruch Anfang der Woche hatten die Busse schon ihre Mühe.

Die Kassen haben arg gelitten

Die Bahnhofs-Uhr tickt schon richtig. Aber noch lärmt ein Bagger an großen Betonteilen herum. „Ich weiß gar nicht, ob ich noch schmücken kann. Girlanden hinter Baucontainern machen keinen Sinn“, sagt Bürgermeister Frank Gössel. Der Geisinger Bahnhof ist Umschlagplatz geworden für den Wiederaufbau. So sieht er auch noch aus. Aber Gössel verschmerzt die Baustelle. Hauptsache, die Bahn kommt wieder. Schloß Lauenstein, der Wildpark, die Skilifte und das Kunsteisstadion warten sehnsüchtig. Die Geisinger Kassen haben gelitten in der bahnfreien Zeit: 25 000 Euro weniger Einnahmen für das Eisstadion, 15 000 für den Wildpark, 8 000 für das Schloß. Beim traditionellen Ski- und Eisfasching tummelten sich in den Jahren zuvor bis zu 11 000 Besucher. Ohne Bahn im vergangenen Winter nur knapp mehr als die Hälfte. „Es fuhren zwar Busse, aber das haben die Leute nicht so richtig angenommen“, sagt der Bürgermeister.

Gleich drei Techniker quetschen sich in den grauen, gerade mannshohen Kasten mit der Wartungstechnik am Funkturm bei Bärenstein. „Man kann theoretisch viel errechnen, aber Strom geht keinen theoretischen, sondern einen physikalischen Weg“, murrt Gunter Hofmann. „Physik ist eben Physik. Es wird schon noch spannend, wenn die Meßprotokolle auf dem Tisch liegen“, sagt der Fachbeauftragte für Telekommunikation. Gerade drei Tage noch, bis die Bahn rollen soll, und nun wird getestet, ob der Zugfunk richtig mitspielt. Funklöcher darf es nicht geben, trotz Gebirge und schmalem Tal. Sicherheit ist ein Credo der Bahn. Hofmann klingt skeptisch, ganz wohl ist ihm nicht bei dem Zeitdruck. „Es gibt Leute, die wollen zwar die Bahn, aber erheben Einspruch wegen der Funkwellen“, macht Hofmann seinem Ärger Luft. Erst der ganze Papierkrieg, und dann müssen die Techniker mit heißer Nadel stricken.

Die Funktechniker sind nicht die einzige Truppe, die entlang der Gleise zwischen Glashütte und Altenberg noch in der Woche vor der Inbetriebnahme eifrig am Werken ist. Fast hinter jeder Biegung tauchen die leuchtend roten Westen der Bauarbeiter auf oder stehen Bagger auf Rollen auf den noch jungfräulichen Schienen. Letzte Hand wird angelegt. „Der Rest vom Schützenfest, was die Bahn uns aufgegeben hat“, sagt Jens Heidenreich von der Baufirma Leonhard Weiß. Seine Männer hämmern und schrauben am Haltepunkt Hartmannmühle, eine Kettensäge kreischt. Trotz Schnee und Frost, der provisorische Bahnsteig wird noch in Beton gegossen. Nächstes Jahr geht es weiter mit Arbeiten an der Strecke, an den Bahnsteigen in Burkhardtswalde, Mühlbach, Weesenstein und Bärenstein. Aber dann rollt die Bahn schon lange.

Als der 20. Dezember 2003 als Termin verkündet wurde, haben nicht alle geglaubt, daß die Bahn das schafft. Immerhin stand schnell fest, daß die zu 50 Prozent zerstörte Strecke wieder aufgebaut wird. Aber schon beim offiziellen Baggerhub am 11. Dezember 2002 blieb die Schaufel im knochenhart gefrorenen Sand fast stecken. Doch am 29. Juni wurde der erste Streckenabschnitt freigegeben, zwischen Heidenau und Glashütte. Die Planungen waren nicht ohne. Hochwasserschutz mußte berücksichtigt werden und Naturschutz auch. Bauen in dem engen, gewundenen Müglitztal ist ohnehin eine Strafe. Doch die Bahn und die Bauleute klotzten ran, auch an Wochenenden. Das trockene Wetter, der späte Wintereinbruch – für die Müglitztalbahn war es ein Segen. „Hut ab vor der Leistung“, sagen jetzt auch die Skeptiker.

(Quelle: Sächsische Zeitung)


Neuer Funkmast sorgt für Aufregung im Stadtrat
19.12.2003

Wenn morgen der erste Zug durch das Müglitztal in Richtung Altenberg rollt, dann wird er von zwei Stellen aus beobachtet: Von Altenberg und von Dohna. Hier sitzen zwei Fahrdienstleiter der Deutschen Bahn AG (DB). Sie müssen sich schon aufgrund der Entfernung über Funk verständigen.

Und das tun sie auch über eine bahninterne Funkverbindung. Damit diese hergestellt werden konnte, mußte die Bahntochter DB Telematik, auch in Altenberg einen Funkmasten aufstellen, erklärt Frauke Riva, Sprecherin des Unternehmens. Im August beriet der Ausschuß Umwelt/Technik über dieses Vorhaben und war gar nicht so glücklich über den von der Bahn vorgeschlagenen Platz rund 15 Meter neben dem unter Denkmalschutz stehenden Stellwerk. Der Ausschuß lehnte diesen Standort ab, weil der Mast zu sehr das Erscheinungsbild beeinträchtigen würde. Drei Alternativen wurden unterbreitet: Entweder die Bahn nutzt den Mobilfunkturm an der Bobbahn oder den am Geisingberg. Oder aber sie setzt ihren Masten in unmittelbarer Nähe zum Lokschuppen. „Dann fällt er nicht ganz so sehr auf“, begründete Bauamtsleiter Andreas Gabler den Vorschlag der Stadtverwaltung.

Doch die Bahn lehnte alle drei Alternativen ab. Nur im Fall des Lokschuppens begründet sie ihr Nein. Diesen Standort könne sie nicht nutzen, weil er sich nicht im Eigentum der DB-Tochter Netz befindet, sondern der DB Holding. Da den Netzbetreibern eine schnelle Einigung mit der anderen DB-Tochter wohl unmöglich erschien, entschied man sich für den ursprünglich gewählten Ort, wo der rund 25 Meter hohe Mast inzwischen auch steht. Darüber waren weder Gabler noch Bürgermeister Thomas Kirsten glücklich. Zwar werde die Stadt von der Bahn gehört, ein wirkliches Mitspracherecht habe sie aber nicht, erklärte Kirsten. Bliebe also nur der Klageweg. Diesen wollte er aber nicht einschlagen, da damit eventuell der morgige Start der Müglitztalbahn verhindert worden wäre. Seine Stadträte sahen es wohl ähnlich, denn bis auf eine Wortmeldung von Peter Müller gab es keine Diskussion zum Mast.

Müller machte auf eine nicht zu vergessende Nebenwirkung aufmerksam. Von dem Masten gehen Elektrosmog-Strahlen aus, sagte er. „Das sie gefährlich sind, ist jetzt erwiesen worden.“ Dem widersprach Bauamtsleiter Gabler: „Das ist nicht erwiesen.“ Frauke Riva von DB Telematik pflichtet ihm bei: „Wir halten uns an die gesetzlichen Vorschriften.“ Zudem lägen die Strahlenwerte „weit unter den gesetzlichen Grenzwerten.“

(Quelle: Sächsische Zeitung)


Erst die Ameisen, dann der Gleisbau
19.12.2003

Das beweist es mal wieder: David kann Goliath besiegen oder anders gesagt: Tausende kleine Krabbeltierchen haben es geschafft, den Bau der Müglitztalbahn zumindest ein bißchen durcheinander zu bringen. Denn sie bauten genau auf der vom Hochwasser zerstörten Strecke ihre Wohnung in Form eines schönen großen Haufens. Einfach platt machen ging überhaupt nicht. Denn Waldameisen stehen seit über 200 Jahren unter Naturschutz! Trotzdem gehen die Bestände immer mehr zurück, weiß die Deutsche Ameisenschutzwarte. Der Verein weiß auch warum: Baumaßnahmen aller Art vernichten ihre Nester. Aber nicht im Müglitztal. Der Bahnverantwortliche für den Aufbau der Strecke alarmierte die Schutzwarte und ein Spezialist reiste an, der den Haufen fachgerecht umsetzte. Für 450 Euro: Mit Geld siegt eben letztendlich doch Goliath…

(Quelle: Sächsische Zeitung)


Neue Ampel am Bahnübergang
18.12.2003

Die Firma Scheidt-Bachmann aus Mönchengladbach installiert die neue Ampel am Abzweig von der Müglitztalstraße in Bärenstein nach Börnchen. Diese Anlage sichert vom Sonnabend an, den Bahnübergang, wenn der Zug im Müglitztal wieder bis zur Bergstadt Altenberg fährt.

(Quelle: Sächsische Zeitung)


Dampflok und Sprinter starten gemeinsam
17.12.2003

Pünktlich zum Beginn der Wintersportsaison fährt die Müglitztalbahn ab 20. Dezember wieder von Heidenau bis nach Altenberg, einmal am Tag sogar von und bis zum Dresdner Hauptbahnhof. Am Sonnabend wird das Ereignis groß gefeiert.

Es ist einfach phantastisch!“ Jörg Köhler, Vorsitzender des Fördervereins Müglitztalbahn, ist glücklich, daß ab kommenden Sonnabend wieder Züge bis nach Altenberg fahren. Die Bahn hat Wort gehalten und die von der Flut schwer beschädigte Strecke in 16 Monaten komplett wieder aufgebaut. Knapp 50 Millionen Euro hat das gekostet.

Die Bauarbeiter haben eine tolle Arbeit geleistet“, weiß Köhler. Deshalb hat sich der Förderverein für sie und für die Kindergartenkinder von Dohna bis Glashütte, die von der Flut betroffen waren, etwas Besonderes einfallen lassen: Der Verein hat einen Dampfloksonderzug gechartert. Mit dem werden am Sonnabend 136 Kinder und viele Bauarbeiter die neue Strecke von Dresden über Heidenau, Glashütte bis nach Altenberg fahren. In Glashütte treffen dabei übrigens Moderne und Tradition aufeinander: Die Bahn fährt mit dem in Aluminium-Integralbauweise hergestellten, kraftstoffsparenden Regiosprinter – voll besetzt mit rund 150 Ehrengästen – von Dresden nach Glashütte, wo der Dampfzug, der von der Nossener Lok 52 8047 gezogen wird, bereits wartet. Dieses Stahlroß ist über 60 Jahre alt. Es fristete jahrelang sein Dasein in einem Lokschuppen in Nossen. In den letzten zwei Jahren wurde die Lok wieder aufgearbeitet – und startet am Sonnabend zur Jungfernfahrt auf der neuen Müglitztalbahn. Wenn in Glashütte dann das obligatorische Band durchschnitten und die Strecke offiziell freigegeben ist, starten beide Züge Richtung Altenberg – der Sprinter vorneweg, der Dampfzug hinterher. In der Bergstadt angekommen, ist ein kleines Volksfest vorbereitet.

(Quelle: Sächsische Zeitung)


Müglitztalbahn fährt einmal täglich bis nach Dresden
04.12.2003

Eine gute Nachricht für alle Wintersportler verkündete gestern die Bahn: Ab 22. Dezember bis Mitte März wird von Montag bis Freitag täglich ein Zug der Müglitztalbahn morgens direkt von Dresden bis nach Altenberg und am späten Nachmittag zurück fahren. An den Wochenenden kommen täglich zwei Zugpaare auf dieser Strecke zum Einsatz.

Derzeit rollt die Müglitztalbahn, die von der Flut zu großen Teilen zerstört worden war, nur zwischen Heidenau und Glashütte. Bis zum 20. Dezember wird aber die komplette Strecke bis Altenberg aufgebaut sein, bestätigte gestern Arndt Eißmann von der DB Netz. Zur Eröffnung am 20. Dezember gilt ein Sonderfahrplan, danach fahren die Triebwagen wieder in der Regel im Stundentakt zwischen Heidenau und Altenberg bzw. bis nach Dresden.

Weitere Informationen gibt es in der Broschüre „Winterspaß im Osterzgebirge“, herausgegeben von Oberelbetours und erhältlich in den Servicezentren des Verkehrsverbundes Oberelbe.

(Quelle: Sächsische Zeitung)


Die Bahn will alle Empfangsgebäude im Weißeritzkreis verkaufen
25.11.2003

Tristesse auf fast allen Bahnhöfen im Weißeritzkreis: Die Schalter sind lange nicht mehr besetzt, Bahnhofsvorsteher und Weichenwärter ausgezogen, die Bahnhofskneipe schon ewig dicht. Und die Passagiere sollen in Zukunft – wie zum Beispiel in Tharandt – an modernen „übergangsstellen“ auf ihren Zug warten. Wozu braucht man da noch einen Bahnhof? Die Bahnhofsgebäude im Weißeritzkreis sind „betriebstechnisch nicht mehr notwendig“, wie es im Bahnjargon so schön heißt. Aber sie sind teuer im Unterhalt. Und so sucht die Bahn nach neuen Besitzern. Obwohl der Bahnhof in Freital-Hainsberg in Sachen Gaststätte und Schalter noch eine rühmliche Ausnahme ist, bot ihn die DB-Immobilien vergangene Woche in einer Zeitungsanzeige zum Kauf an. Und das, obwohl die Bahn seit längerem in Verhandlungen mit der Interessengemeinschaft Weißeritztalbahn steht. Deren Büros befinden sich auch im Hainsberger Bahnhof. „Wir bemühen uns schon seit drei Jahren um den Kauf des Gebäudes“, sagt Vereinschef Ralf Kempe, verwundert über das Vorgehen. Bahnsprecher Volker Knauer bezeichnet die Anzeige dagegen als reine Formsache. Die Interessengemeinschaft werde von der Bahn als Käufer favorisiert, da sie ein gutes Nutzungskonzept habe. Daß Bahnhöfe verkauft und umgenutzt werden, ist nicht neu. Die Stadt Altenberg hat zum Beispiel die Stationen in Altenberg und Kipsdorf übernommen, im Glashütter Bahnhof wurde das Uhrenmuseum eingerichtet. Die Gemeinden konnten in begründeten Fällen ein Vorkaufsrecht geltend machen. Dies wurde aber nur relativ selten genutzt, da viele Stationen saniert werden müssen oder ein geeignetes Nutzungskonzept fehlt. Inzwischen überträgt die Deutsche Bahn ihre Stationsgebäude im großen Stil an eine Firma in Wiesbaden – mit dem Auftrag, die Gebäude zu vermarkten. Die "First Rail Property" wird auch die Bahnhöfe in Freital-Potschappel und Freital-Deuben übernehmen und nach Käufern suchen. Anfang nächsten Jahres soll es so weit sein, so Bahnsprecher Knauer. Im Freitaler Rathaus weiß man darüber Bescheid. Man habe von der Bahn ein Exposé zum Potschappler Bahnhof angefordert, sagt Stadtsprecherin Inge Nestler. Kaufabsichten seien damit aber zunächst nicht verbunden. Etwas weiter war man schon in Höckendorf. Hier beriet der Gemeinderat über einen möglichen Kauf des Bahnhofsgebäudes Edle Krone. Da man aber kein Nutzungskonzept hatte, sah die Gemeinde von einem Kauf ab. Auch die Station Edle Krone soll nun an die "First Rail Property" übergehen. Nur rund 40 Empfangsgebäude in ganz Sachsen will die Bahn AG in ihrem eigenen Besitz belassen. Das betrifft vor allem große Bahnhöfe wie in Leipzig oder Dresden. Es gehören aber auch einige wenige kleine Stationen dazu, zum Beispiel der Bahnhof in Bad Schandau. Den stuft die Bahn als historisch und touristisch wichtig ein. Im Weißeritzkreis trifft das aus Bahn-Sicht auf kein Empfangsgebäude zu.

Verkauf von Empfangsgebäuden

In Deutschland gehören der Bahn über 5 500 Verkehrsstationen; nicht jede hat allerdings ein Empfangsgebäude. Derzeit überträgt die Bahn 1 019 Empfangsgebäude bundesweit an eine Immobilienfirma, die "First Rail Property". Sie soll diese Gebäude vermarkten. In Sachsen gehen 182 von 523 Empfangsgebäuden an die First Rail Property über. Langfristig will die Bahn nur 40 Empfangsgebäude in Sachsen in ihrem Besitz behalten.

Für die Stationen der Müglitztalbahn herrscht folgender Sachstand:

Heidenau: ?
Dohna: an First Rail Property verkauft
Köttewitz: Bahnhofsmanagement Dresden
Weesenstein: Bundeseisenbahnvermögen
Burkhardswalde-Maxen: Bundeseisenbahnvermögen
Mühlbach: an privat verkauft
Niederschlottwitz: an privat verkauft
Oberschlottwitz: Bahnhofsmanagement Dresden
Glashütte: an die Uhrenfirma "Nomos" verkauft
Bärenhecke-Johnsbach: Bahnhofsmanagement Dresden
Bärenstein: 1999 an die Stadt Bärenstein verkauft
(Sitz des Fördervereins für die Müglitztalbahn e.V.)
Lauenstein: an First Rail Property verkauft
Hartmannmühle: kein Empfangsgebäude, Wartehalle aus dem Jahr 1890
Bahnhofsmanagement Dresden
Geising: Bundeseisenbahnvermögen
Altenberg: Im November 1999 an die Stadt Altenberg verkauft

(Quelle: Die Bahn AG)


Programmtip: Die Rückkehr der Müglitztalbahn
18.11.2003

"Es gibt uns noch" - Mit diesen Worten begrüßten die Mitarbeiter der Weißeritztalbahn und der Müglitztalbahn das Fernsehteam bei den Dreharbeiten wenige Tage nach der verheerenden Flutkatastrophe im August 2002.

Flutopfer Müglitztalbahn im August 2002:

Beide Osterzgebirgs-Strecken waren von den Wassermassen in weiten Teilen völlig zerstört worden. Doch ein unbändiger überlebenswille, das Engagement der Mitarbeiter und die vielen Spenden von Eisenbahnfreunden aus aller Welt halfen mit, die große Aufgabe anzugehen und den vollständigen Wiederaufbau beider Strecken zu wagen.

Wobei die DB eindeutige Prioritäten gesetzt hat: Die Müglitztalbahn soll bereits Ende 2003 wieder vollständig befahrbar sein. Die Fans der schmalspurigen Weißeritztalbahn werden wohl noch ein paar Jahre bangen müssen.

Der Film zeigt, wie die Arbeiten an der Müglitztalbahn voranschreiten, und wie die Schäden an der Strecke Stück für Stück beseitigt werden.

Sendetermin: 23. November 2003, 16.45 Uhr in der Eisenbahnromantik auf SWR

(Quelle: SWR - Eisenbahnromantik)


Die Müglitztalbahn – eine Bahnstrecke mit Tradition
17.11.2003

Die Dampflokfahrt gehört im Müglitztal zwar zu längst vergangenen Zeiten, doch an Antlitz und Liebreiz hat die reich bewaldete Bahnstrecke von Heidenau nach Altenberg keinen Deut verloren. Die Müglitztalbahn ist nicht nur Mittel zum (Reise)Zweck, sie soll vielmehr auch den Tourismus ankurbeln und die einladenden Fleckchen unserer Region präsentieren. Schön, daß sich engagierte Menschen finden, die sich für den Erhalt der Bahn einsetzen. Schön auch, daß sie an die interessante Geschichte der Strecke erinnern. Jahrzehnte alte Zeitdokumente werden wie Puzzleteile zusammengefügt. In akribischer Kleinarbeit wird so der Faden vom Vergangenen zum Heute gesponnen. Die Müglitztalbahn kann somit bei Touristen auch mit Tradition auftrumpfen. Ein Verkaufsschlager, der schon manchen festgesetzten Stein wieder ins Rollen brachte.

(Quelle: Sächsische Zeitung)


Eisenbahnromantik wieder für alle erlebbar
17.11.2003

Ein Hauch von Kohlendampf und Schmieröl liegt noch immer in der Luft. Für die Freunde der Müglitztalbahn erwachte am Sonnabend eine jahrzehntelange Eisenbahntradition erneut zum Leben. Nach dem verheerenden Hochwasser im August 2002 stellte der Förderverein für die Müglitztalbahn e.V., der seit 1998 besteht, in 15 Monaten die Begegnungsstätte im Bahnhof Bärenstein wieder her. Wie viel Zeit und Arbeit in der Aufbereitung der Archivunterlagen und der Ausstellungsräume steckt, davon konnten sich Eisenbahnfreunde beim Bahnhofsfest ein Bild machen.

Unser erster Gedanke war: Wir können einpacken. Der Keller des Bahnhofs stand unter Wasser, mit ihm unser wertvolles Archiv“, erzählt Jörg Köhler, der Vorsitzende des Vereins, von den Hochwasser-Tagen. Blatt für Blatt reinigten die Vereinsmitglieder vom Schlamm und retteten so das Archiv von Gleis- und Streckenplänen, welches bis ins Jahr 1900 zurückreicht.

Am Tag der offenen Tür gab es auch für Jörg Köhler manche Überraschung. Unter den Besuchern meldeten sich Zeitzeugen, die in ihrem Privatbesitz historische Unterlagen der Strecke aufbewahren. So ist die Rede von einem alten Tagebuch, das ein Eisenbahner lange Zeit vor der Wende führte. Eine besonderer Höhepunkt beim Bahnhofsfest war ein Diavortrag mit Bildern aus dem Jahr 1934. Damals lichtete die Reichsbahndirektion Dresden die Müglitztalstrecke ab, um den bevorstehenden Umbau zu dokumentieren. Mit den einhundert Lichtbildern, die nicht wie heute auf Negativfilm, sondern auf Glasplatten aufgebracht waren, erklärte die Bahndirektion in den 30er Jahren den Anwohnern im Müglitztal die Umbauarbeiten.

Ein „Altenberger Wagen“ soll restauriert werden

Noch bis zum Sommer galten die historischen Bilder als verschollen, wurden dann aber im Verkehrsmuseum Nürnberg wieder entdeckt. Wie die Müglitztalbilder nach Bayern kommen, weiß Jörg Köhler: „Teilbereiche der Reichsbahnarchive wurden vor etlichen Jahren aufgelöst und alle Bildmaterialien ins Archiv nach Nürnberg gebracht.“

Das Museum im Bärensteiner Bahnhof soll vor allem die Geschichte der Traditionsbahn im Müglitztal erlebbar machen. In Zeiten der Modernisierung im Nahverkehr darf die einstige technische Errungenschaft der Eisenbahn nicht vergessen werden. „Wir zeigen die Strecke, wie sie vielen Eisenbahnfreunden von 1939 bis zur Wende vertraut war“, so Köhler. Gerade Älteren dürfte auch das mechanische Stellwerk im Bahnmuseum noch bekannt sein. In Dresden-Klotzsche hat es seinen Dienst getan und ist nun Ausstellungsstück in Bärenstein.

Eine große Herausforderung steht dem Verein noch bevor: In Tschechien stöberten sie den letzten „Altenberger Wagen“ von 1937 auf. Vor drei Jahren kaufte der Verein das historische Stück, 2005 soll es restauriert in der Begegnungsstätte zu sehen sein. Das besondere sei die so genannte Leichtbauweise, in der damals gearbeitet wurde. Statt Stahl kam Aluminium zum Einsatz, das war Energie sparender und damit wirtschaftlicher. Selbst die 3. Klasse dieser Waggons war sehr großzügig ausgebaut, und der Wagen enthielt eine Schneeschuhhalterung für den Skitourismus im Gebirge. Diese Einrichtungen waren damals typisch für die Müglitztalbahn.

Auch in den nächsten Jahren möchte der Förderverein seine ganze Kraft in die geschichtliche Aufarbeitung der Bahnstrecke einbringen. Nicht nur für Jörg Köhler ist die traditionsreiche Strecke eine der schönsten im Land. Sogar amerikanische Gäste fuhren schon an der Müglitz entlang und waren begeistert.

(Quelle: Sächsische Zeitung)


Förderverein lädt zu Tag der offenen Tür ein
13.11.2003

Die Sanierung der Museumsanlage im Vereins- und Begegnungszentrum „Bahnhof Bärenstein“ steht kurz vor dem Abschluß. „Dank der Hilfe aus dem Hochwasserhilfe-Fond, der Kulturstiftung des Bundes und mit großer persönlicher und finanzieller Unterstützung vieler Eisenbahnfreunde können wir nun wieder hoffnungsvoll in die Zukunft schauen“, so Jörg Köhler, Vorsitzender des Fördervereins für die Müglitztalbahn e.V. Und das will der Verein auch feiern, in dem er alle Freunde der Müglitztalbahn zu einem Tag der offenen Tür einlädt. Er findet am Sonnabend, dem 15. November ab 10 Uhr im Bahnhof statt. Höhepunkt der Veranstaltung wird dabei ein Dia-Vortrag sein, der zu einer Fahrt mit der Schmalspurbahn durch das Müglitztal anno 1934 einladen will. Köhler will über hundert Dias zeigen und einen Blick auf das Müglitztal geben, der vor allem jüngere Menschen überraschen dürfte. Der Dia-Vortrag wird jeweils um 11 Uhr und um 14 Uhr gezeigt.

Der Tag der offenen Tür in der Vereins- und Begegnungsstätte Bahnhof Bärenstein beginnt am Sonnabend, 15. November, ab 10 Uhr.

(Quelle: Sächsische Zeitung)


Einbau einer Behelfsbrücke bei Bärenstein
08.11.2003

Zwei riesige Stahlträger von jeweils 28 Tonnen Gewicht und einer Länge von 27 Metern wurden gestern in Nähe des Bärensteiner Gewerbegebietes von Tiefladern gehoben. Sie sind die Stützen für eine Behelfsbrücke der Eisenbahn über die Müglitz. Das alte Bauwerk war beim Hochwasser so stark beschädigt worden, daß es nicht mehr erhalten werden konnte. Da die Baugenehmigung für eine neue Brücke noch immer bearbeitet wird, muß vorerst ein Provisorium genügen. Die gleiche Lösung wurde zwischen Glashütte und Schlottwitz gefunden. Nach wie vor steht der Termin Mitte Dezember, dann soll die Müglitztalbahn wieder von Heidenau bis nach Altenberg rollen. Die entscheidenden Bauwerke stehen, jetzt fehlen noch an mehreren Stellen zwischen Bärenhecke und Geising die Schienen. Bei Bärenhecke kann man gegenwärtig das Verlegen der Schienen miterleben.

(Quelle: Sächsische Zeitung)


Ab Dezember weniger Züge in der Region
30.10.2003

Zwischen Pirna und Schöna fährt die S1 ab dem Fahrplanwechsel am 14. Dezember nur im Berufsverkehr alle 30 Minuten (bisher ganztags), auf der Route der S3 Dresden–Tharandt werden dann im Berufsverkehr keine zusätzlichen Züge mehr eingesetzt. Und die Regionalbahnstrecken Dresden–Königsbrück, Dresden–Kamenz sowie Pirna–Neustadt werden dann am Wochenende nur noch im 2-Stunden-Takt befahren. Das haben Verkehrsverbund Oberelbe (VVO) und die DB Regio Sachsen beschlossen.

Grund für die Angebotsreduzierung ist die schlechte Kassenlage von Bund und Land, die jetzt auch den VVO erreicht hat und zum Sparen zwingt. Weil die Preise für die Nutzung der Schienenstrecken gestiegen sind und die Zuschüsse für die Bezahlung von S-Bahnen und Regionalbahnen nicht in gleichem Maße mitwachsen, werden ab Dezember weniger Züge fahren, als jetzt noch im Fahrplan stehen. Insgesamt streichen VVO und DB Regio 2004 etwa 470 000 Zugkilometer. Das entspricht fünf Prozent des gesamten VVO-Bestellvolumens im kommenden Jahr. Zum Vergleich: Die sogenannten Zugkilometersätze für den Regionalverkehr, die für die Nutzung der Schienen gezahlt werden müssen, sind um 20 Prozent gestiegen. Dagegen wachsen die Zuschüsse für den "Schienenpersonennahverkehr" nur um 10 Prozent.

Schlechte Aussichten prognostiziert der VVO vor diesem Hintergrund auch für die Verlängerung der Flughafen-S-Bahn bis Heidenau und den 15 Minuten-Takt der S1 zwischen Dresden und Pirna. Ohne wieder steigende Zuschüsse sei das nicht machbar, erklärte gestern VVO-Geschäftsführer Knut Ringat.

Im Mittelpunkt der VVO-Kritik stehen die sogenannten Regionalfaktoren, mit denen die feststehenden Trassenpreise für die Schienennutzung multipliziert werden. Ein Beispiel: Obwohl die Müglitztalbahn vor der Flut für 42 Millionen Mark saniert und jetzt für 50 Millionen Euro komplett neu gebaut werden muß, verlangt die DB Netz AG dort das 1,74-fache des üblichen Trassenpreises. Dies, so kritisiert Ringat, sei eine doppelte Förderung. Erst werde mit Steuergeldern saniert, dann müsse mit Steuergeldern auch noch mehr für die Gleisnutzung gezahlt werden, als bei sanierten Strecken eigentlich gefordert werden dürfe. Denn für solche Strecken gilt eigentlich der Regionalfaktor "1". Ringat rechnet damit, daß die Bahn in den nächsten Tagen ein Konzept zur stufenweisen Senkung der Regionalfaktoren präsentiert. Andernfalls müsse kartellrechtlich geprüft werden, ob diese Faktoren überhaupt rechtmäßig seien, drohte der VVO-Chef. "Und dabei sind wir uns mit allen anderen sächsischen Verkehrsverbünden einig."

Auch der Fahrgastverband "Pro Bahn" stimmte gestern in die Kritik ein. Sprecher Stefan Jugelt erklärte, es könne nicht sein, daß der zehn Jahre geltende Verkehrsvertrag immer nur zu Gunsten der Bahn ausgelegt werde. "Es stellt sich die Frage, ob der Vertrag die Sicherheit für das gute Nahverkehrsangebot des VVO gebracht hat, die damit beabsichtigt wurde", so Jugelt weiter.

Immerhin: Zum Fahrplanwechsel lockt der VVO auch mit einigen Verbesserungen. So sollen ab 20. Dezember wieder durchgehende Züge zwischen Dresden und Altenberg fahren, auch auf der Sachsenmagistrale Dresden–Chemnitz–Zwickau und zwischen Meißen und Leipzig (RB 110) könne ab 14. Dezember wieder ohne Umsteigen gefahren werden, kündigte Ringat an. Außerdem halten die S-Bahnen im Hauptbahnhof dann nur noch zwei statt bisher sieben Minuten. Und das auch in der sanierten Nordhalle, die im November freigegeben werden soll, versicherte gestern der Chef von DB Regio Sachsen Klaus-Dieter Martini.

(Quelle: Dresdner Neueste Nachrichten)


Kräppelchen duften im Baubüro
22.10.2003

Ungewöhnlichen Besuch erhielt Gerd Gornig, Bauleiter der Firma IBB, kürzlich auf der Baustelle Müglitztalbahn hinter der Mühle und Brotfabrik Bärenhecke. Vier Schülerinnen des Altenberger Gymnasiums wollten von ihm alles über den Stand der Bauarbeiten erfahren. Gornig hatte sich zur Verstärkung noch die Verantwortliche für Öffentlichkeitsarbeit in seiner Firma, Silvia Zimmermann, mitgebracht.

Vorschriftsmäßig mit orangen Westen bekleidet, staunten die Mädchen über die Ausmaße der neuen Stützmauern. Überrascht erfuhren sie, daß neben den sichtbaren drei Metern noch einmal die gleiche Höhe im Boden verborgen ist. Aus einem Mischwerk in Altenberg rollen täglich 40 Betonmischer an. Der Bauleiter rechnet den Schülerinnen vor, daß die sechs Abschnitte zwischen Glashütte und Altenberg eine Gesamtlänge von 870 Meter haben und dafür zehntausend Kubikmeter Schwerbeton verbaut werden müssen.

Nach so vielen Zahlen hatte Gerd Gornig dann eine Überraschung für seine jungen Gäste parat. Im warmen Baubüro warteten belegte Brötchen und Kräppelchen aus der benachbarten Brotfabrik auf die Gäste. Auf Grund der Fehlinformation, daß Schülerinnen einer zwölften Klasse kommen, war der vorbereitete Kaffee eher etwas für Lehrerin Iris Müffke und eine mitgekommene Mutti. Aber ein Bauleiter ist auf unvorhergesehene Situationen geeicht und so organisierte er flugs einige Flaschen Selters.

Nachdem sich alle gestärkt hatten, löcherten die vier Mädchen die Bauleute mit vielen Fragen. Mutti Anett Brückner dokumentierte alles auf Video. Für den „Tag der offenen Tür“ am 22. November wollen die Schülerinnen aus den gesammelten Informationen eine Mappe gestalten und Gästen und Mitschülern ihren Film präsentieren.

Mit ihrem Interesse an der Müglitztalbahn räumten die Schülerinnen der Klasse 7b des Bergstadtgymnasiums gründlich mit Vorurteilen auf. Bei der Auswahl der Themen für eine Projektarbeit wollten überraschender Weise die Jungen der Klasse das Thema „Liebe“ näher beleuchten, während sich sieben Mädchen entgegen allen Klischees mit der „Müglitztalbahn“ für ein technisches Thema entschieden.

Die Schülerinnen entwickelten erst einmal ein detailliertes Konzept für ihre Arbeit, bestimmten eine Projektleiterin und verteilten untereinander konkrete Aufgaben. Um mehr über die Geschichte der Bahnstrecke zu erfahren, besuchten sie im September das Vereins- und Begegnungszentrum des „Fördervereins für die Müglitztalbahn e.V.“ im ehemaligen Bärensteiner Bahnhof. Mit dem Vereinsvorsitzenden Jörg Köhler hatten sie nicht nur einen hilfsbereiten und kompetenten Partner in Sachen Bahngeschichte gefunden. Er organisierte für die Mädchen auch das Treffen mit der Baufirma, die zwischen Glashütte und Lauenstein neue Stützmauern für die Müglitz baut.

Mit einem Kalender, den Gymnasiasten im Kunstunterricht selbst gestalteten, bedankten sich die vier Mädchen bei den Bauleuten. Jörg Köhler vom Förderverein freute es besonders, daß sich die Jugendlichen neben der Geschichte auch für die Zukunft dieser Bahnstrecke interessieren. Er hofft, daß die geplante Eröffnungsfahrt mit einer Dampflok am 20. Dezember stattfinden kann und lud die Mädchen ein, mitzufahren. Dazu muß sich Petrus allerdings als Eisenbahnfan erweisen und für einen späten Wintereinbruch sorgen.

(Quelle: Sächsische Zeitung)


Hoffen auf einen späten Winter
11.10.2003

Zwei Wochen liegt der Wiederaufbau der Müglitztalbahn-Strecke zwischen Glashütte und Altenberg im Verzug. Dennoch geht die Bahn davon aus, daß am 20. Dezember der erste Triebwagen wieder bis in die Bergstadt fahren kann – wenn nicht vorher der Winter kommt.

Der Engpaß an der Müglitztal-Bahnstrecke ist die Stützmauer in Bärenhecke. Ehe die nicht steht, können keine Gleise verlegt werden. „Es macht technologisch einfach nur Sinn, von Glashütte Richtung Altenberg zu bauen“, sagt Arndt Eißmann, Leiter Regionalnetz Ostsachsen der DB Netz AG.

Zwei Wochen hinken die Arbeiten derzeit dem ursprünglichen Zeitplan hinterher. Der Grund: Die Planungen haben länger gedauert als gedacht. „Wir bauen an einigen Stellen nicht einfach eins zu eins auf, da wir dem Hochwasserschutz Rechnung tragen müssen. Wenn aber etwas Neues entsteht, sind die Planungen umfangreicher und dauern länger“, so Eißmann.

Seit der 2. Septemberwoche bauen jetzt jedenfalls Arbeiter an der Bärenhecker Stützmauer. Bis zur ersten Novemberwoche soll dieses Bauwerk stehen. Erst danach kann der Oberbau beginnen. „Das geht dann aber schnell“, versichert Eißmann. Parallel zum Stützmauerbau laufen derzeit nur die Arbeiten an den Brückenbauwerken. In Bärenstein soll am 7. bzw. am 8. November die Ersatzbrücke eingesetzt werden. Dort hatte das Hochwasser die alte Brücke komplett weggespült. Die neue soll eine höhere Wasser-Duchlaßfähigkeit bekommen.

Trotz des zweiwöchigen Bauverzugs geht Eißmann derzeit davon aus, daß die Bahn ab 20. Dezember wieder bis nach Altenberg rollen wird. „Allerdings gilt das nur, wenn es der Wettergott gut mit uns meint“, schränkt er ein. Schnee ist ebenso unerwünscht wie starke Minusgrade. „Denn dann können wir weder betonieren noch Kabel verlegen, die würden bei zu großer Kälte brechen“, erläutert Eißmann.

Doch auch wenn das gut mitspielt, ist der Zeitplan für den Wiederaufbau eng. „Komplett fertigstellen können wir die Strecke bis Dezember jedenfalls nicht“, sagt Eißmann. Neben den zwei provisorischen Brücken vor Glashütte und in Bärenstein wird es künftig auch weiter provisorische Bahnübergänge geben.

Schon jetzt muß der Lokführer an drei Übergängen auf der Strecke zwischen Heidenau und Glashütte laut hupend anhalten und sich vergewissern, daß kein Auto über die unbeschrankten Bahnübergänge rollt. Die Kraftfahrer müßten eigentlich anhalten, wenn ein Zug kommt, tun das aber leider nicht immer. An einem Übergang darf die Bahn außerdem ebenfalls aus Sicherheitsgründen maximal 10 km/h fahren. Im oberen Streckenabschnitt kommen zwei weitere vorerst unbeschrankte Übergänge hinzu. „Wir wissen, daß das für Bahnkunden, Anwohner und Kraftfahrer keine akzeptable Lösung ist, aber die Situation wird sich im kommenden Jahr verbessern“, versichert Eißmann. Bis spätestens Ende 2004 soll die Strecke sicherer sein, als je zuvor. Denn immerhin werden an vier Übergängen erstmals Schranken installiert.

Entlang der Strecke der Müglitztalbahn hat dieser Tage ein Fernsehteam gedreht. Der Film „Die Rückkehr der Müglitztalbahn“ wird in der Reihe „Eisenbahnromantik“ am 23. November, 16.45 Uhr im Südwestrundfunk zu sehen sein und am 28. November, 16.30 Uhr im MDR bei „Hier ab vier“.

(Quelle: Sächsische Zeitung)


Bahnhof bekommt einen Boden voller Heu
11.10.2003

Mit einem Bahnhofsfest wurde am 20. September das neue Tourist-Info-Büro in Altenberg eingeweiht. Nun soll der Umbau weitergehen. Noch im kommenden Monat will die Stadt damit beginnen, im Güterboden ein Loipenhaus einzurichten – wenig später soll darüber ein Heuhotel entstehen.

Der Ausbau des Altenberger Bahnhofs kann weitergehen. Am 29. September landete ein Zuwendungsbescheid aus Dresden auf dem Tisch von Altenbergs Bürgermeister Thomas Kirsten. Damit kann das Bauamt der Stadt nun beginnen, die Aufträge für das Loipenhaus auszuschreiben. Der Stadtrat hat den Umbau schon im Sommer abgesegnet (SZ berichtete). Insgesamt stehen der Stadt 68 000 Euro zur Verfügung, um den ehemaligen, jetzt leer stehenden Güterboden des Bahnhofs - also den dem neuen Busbahnhof zugewandten Teil der Immobilie – für die Nutzung umzurüsten. Der Freistaat fördert diese Investition mit 70 Prozent. Und auch von der Umweltstiftung innerhalb des Deutschen Skiverbandes „gibt es ein paar Mittel“ fürs Loipenhaus, ergänzt Thomas Kirsten.

Sollte der Umbau wie vorgesehen im Februar zu Ende sein, dann dürften sich vor allem all jene freuen, die mit dem Bus oder der Bahn nach Altenberg anreisen, um hier Sport zu treiben. Denn im Loipenhaus steht ihnen nicht nur ein Aufenthaltsraum zur Verfügung, sondern auch eine Teeküche mit Selbstbedienung. Gleich am Eingang werden Schließfächer und Unterstellmöglichkeiten für Skier und Mountainbike-Räder bereitgestellt. „Es wird auch einen Raum geben, wo man seine Skikleidung trocknen kann“, lässt sich der Stadtchef schon mal in die Karten schauen.

Ergänzt wird das Loipenhaus um verschiedene Waschgelegenheiten. Momentan sind eine Dusche und Waschbecken geplant. Hier kann sich der Wintersportler beziehungsweise der Radler frisch machen, bevor er wieder in den Zug oder den Bus steigt. Gemanagt wird das Loipenhaus von den Mitarbeitern der Touristen-Information, die auch die Schlüssel bereithalten. Läuft alles nach Plan, werden sie ab dem kommenden Frühjahr auch noch das Heuhotel verwalten.

Hinter dem Namen verbirgt sich eine Geschäftsidee, die man nun auch in Altenberg nutzen will und die im Dachgeschoss des Güterboden schon in den nächsten Monaten Realität werden soll. Und das könnte relativ schnell über die Bühne gehen. Denn „viel Aufwand“, so Thomas Kirsten, brauche man nicht zu betreiben. Zwei Dinge sind wichtig: Einen sicheren Zugang vom Erdgeschoss und viel frisches Erzgebirgsheu, das über den isolierten Boden verteilt wird. Auf diesem können die müden Wandersleute dann ihre Schlafsäcke ausrollen und sich zu Ruhe legen.

Um ihnen auch ein bisschen Intimsphäre zu verschaffen, sollen mit Hilfe von Heuballen „Schlafboxen“ geschaffen werden. Die Toiletten und Waschräume sowie die Teeküche des Loipenhauses runden das Angebot des Heuhotels ab. Der Bürgermeister ist sich sicher, dass diese Unterkunft vor allem bei Schulklassen oder jungen Leuten, die auf ihrer Reise in Altenberg für kurze Zeit verweilen, gut ankommt.

Da kann der Bürgermeister sicher Recht behalten, schließlich ist die Übernachtung preiswert und nicht ganz gewöhnlich. Sollte es von den Jugendlichen angenommen werden, so dürfte sich auch die Altenberger Kämmerin freuen. Schließlich würde das Heuhotel auch noch ein paar Euros in die Stadtkasse spülen.

(Quelle: Sächsische Zeitung)


Bergstadt eröffnet Tourist-Info-Büro
17.09.2003

Am 20. September öffnet das Tourist-Info-Büro Altenberg in den neuen Räumen des Bahnhofes Altenberg seine Pforten. Altenberg lädt innerhalb der Jubiläumstour „5 Jahre Verkehrsverbund Oberelbe“, die am 20. September in Altenberg Station macht, zum „Tag der offenen Tür“ von 13 bis 17 Uhr in das Tourist-Info-Büro in den Altenberger Bahnhof ein. Bereits ab 10 Uhr wird der ebenfalls neu gestaltete Bahnhofsvorplatz mit buntem Treiben erfüllt sein. Die Gäste erwartet ein buntes Bühnenprogramm Non-stop von Rock- bis Blasmusik, Darbietungen des Teams „sportcollection“ und anderes. Im VVO-Spielepark sind Geschicklichkeit, Kreativität und Glück gefragt. Viele Preise gibt es zu gewinnen. Die Mitarbeiterinnen des Tourist-Info-Büros laden um 16 Uhr zu Kaffee und Kuchen und Unterhaltungsmusik mit den Schellerhauer „Stubnleit“ in ihre neuen Geschäftsräume ein.

(Quelle: Sächsische Zeitung)


Ein Teil der Schmalspurbahn im Müglitztal taucht wieder auf
17.09.2003

Der Lauensteiner Museumsleiter Jürgen Albertus war sichtlich begeistert, als am Montagabend vor dem Schloß ein Stück der alten Müglitztal-Schmalspurbahn am Kranhaken hing. Aus dieser Ära sind so gut wie keine Sachzeugen erhalten geblieben.

Zufällig hatte der Geisinger Horst Giegling im September vorigen Jahres in Nähe der Brücke zur Lauensteiner Kläranlage Eisenräder aus der Müglitz ragen sehen. In der Annahme, es handle sich um das Teil einer Feldbahn, rief er René Glöckner aus Bärenstein an. Dieser ist Bergbau-Fan und hat auf seinem Grundstück einen Grubenzug aufgebaut. Doch nach der Bergung stellte sich heraus, daß man ein Eisenbahn-Drehgestell gefunden hatte. Der Packwagen war aller Wahrscheinlichkeit nach vom Hochwasser 1927 fortgerissen worden. Das Drehgestell diente anschließend gleich als Bewehrung im Uferbereich und war teilweise einbetoniert worden. Es ist zwar rostig, aber trotz der langen Zeit im Wasser befindet sich das historische Wagenteil in einem erstaunlich guten Zustand. Es ist nun im Eingangsbereich von Schloß Lauenstein zu besichtigen.

(Quelle: Sächsische Zeitung)


Schulbus überfüllt, 30 Kinder bleiben stehen
29.08.2003

In Seit dieser Woche gehen die meisten Schüler der seit Juli geschlossenen Mittelschule Bärenstein nach Geising. Am Mittwoch blieben rund 30 Schüler stehen, weil der Bus um 13.31 Uhr überfüllt war. Ab heute fährt ein zweiter Bus.

Kathrin Schmiedel aus Bärenstein ärgert sich. Ihr Sohn geht jetzt in die 5. Klasse an der Mittelschule Geising. Am Mittwoch wartete sie aber vergeblich nach Schulschluss, dass er nach Hause kommt. Wie etwa 30 andere Kinder hatte er es nicht geschafft, sich einen Platz im Bus zu erkämpfen. Die beiden Kinder von Frau Reckin aus Bärenstein standen vor demselben Bus, das eine schaffte es, das andere blieb draußen. Sie kennt das Problem schon aus dem vergangenen Jahr, als regelmäßig der Mittagsbus aus Richtung Altenberg in Geising schon überfüllt ankam. „Damals waren Einzelne betroffen, jetzt sind es aber ganz viele Bärensteiner Kinder“, berichtet sie. Denn inzwischen ist die Mittelschule Bärenstein geschlossen, und die meisten Schüler wechselten nach Geising. Daher hat das Thema jetzt ein ganz anderes Gewicht.

Als am Mittwoch praktisch eine ganze Schulklasse stehen blieb, hätten die Kinder eine Stunde warten müssen, bis der nächste Schienenersatzbus gekommen wäre. „Manche haben dann mit Handys ihre Eltern angerufen, die sie mit ihren Autos abholten. Aber das sehe ich überhaupt nicht ein. Wir bezahlen 120 Euro für den Schülertransport, dann muss das auch klappen. Das sind ja wieder zusätzliche Kosten, auf denen wir sitzen bleiben“, sagt Kathrin Schmiedel. Sie bekam auch keinen guten Eindruck, als sie sich über das Beschwerdetelefon an die Deutsche Bahn wandte. Erst hing sie fast fünf Minuten in der Warteschlange. Dann bekam sie eine Bearbeitungsnummer und eine wenig ermutigende Antwort. Deswegen wandte sie sich an die SZ.

Birgit Petzold, die Leiterin der Mittelschule Geising, hat sich wegen der Probleme an den Regionalverkehr Dresden (RVD) gewandt. Sie sagt: „So ist das kein Zustand, das muss schnellstens gelöst werden.“

Die Eltern machen sich auch Sorgen, was werden soll, wenn Herbst und Winter kommen, die Kälte, Schnee und Regen mit sich bringen. Denn das Empfangsgebäude des Geisinger Bahnhofs ist geschlossen, andere Unterstellmöglichkeiten gibt es nicht. Das will die Stadt Geising noch ändern. Sie hat Fördermittel für fünf Wartehallen beantragt, davon sind zwei für den Bahnhof Geising vorgesehen, wie Bürgermeister Frank Gössel sagte.

Beim Schülertransport rühren viele mit

Nun sind am Schülertransport viele Stellen beteiligt. Das Landratsamt hat die Verantwortung dafür. Es legt fest, wer mit dem Bus fahren darf, kassiert die Elternbeiträge und bezahlt die Bahn und die Busunternehmen, die ihre Fahrzeuge losschicken. Die Strecke von Altenberg über Geising in Richtung Heidenau liegt in der Verantwortung der Bahn, auch wenn jetzt Schienenersatzbusse rollen. Diese Busse bestellt und bezahlt die Bahn.

Bärbel Gensel-Schelbert, im Landratsamt für die Schülertransporte zuständig, führt das Geisinger Problem auf Anlaufschwierigkeiten zurück. „Die Schulen melden die Schülerzahlen und Unterrichtszeiten an den Regionalverkehr Dresden, damit der die Fahrpläne darauf abstimmen kann“, sagt sie. Auf Anhieb klappte das nicht.

Da traf es sich, dass gestern beim Verkehrsverbund Oberelbe in Dresden ohnehin die Fahrplanspezialisten des Regionalverkehrs und der Bahn zusammensaßen. Sie kamen zu dem Entschluss, dass von heute an die beiden Busverbindungen um 13.23 Uhr und 15.31 Uhr ab Altenberg um einen Bus verstärkt werden, wie Micaela Frister vom RVD informierte. Dann sollten alle Bärensteiner Schüler ordentlich nach Hause gelangen.

(Quelle: Sächsische Zeitung)


Busse unter Bahn-Flagge
20.08.2003

In der Regionalverkehr Dresden GmbH (RVD) wird künftig aller Voraussicht nach die Deutsche Bahn-Tochter DB Regio das Sagen haben. Die CDU-Mehrheitsfraktion im Dippoldiswalder Kreistag will beim geplanten Verkauf eines 51-prozentigen Geschäftsanteils für diesen Bewerber stimmen. Das wurde nach der Fraktionssitzung am Montag bekannt. Die Transaktion soll knapp fünf Millionen Euro in die Kasse des Weißeritzkreises spülen.

Von ursprünglich elf Bewerbern waren nur drei in die engere Wahl gekommen: Neben DB Regio sind das die Dresdner Verkehrsbetriebe AG und die Connex Verkehr GmbH aus Frankfurt am Main. „Der RVD wird bei der DB Regio die besten wirtschaftlichen Perspektiven haben“, sagte der Vize-Chef der CDU-Fraktion, Peter Darmstadt.

Die Entscheidung über den Verkauf fällt am 1. September und damit eine Woche später als geplant. Das Landratsamt hat die Einladungen zur Kreistagssitzung offenbar zu spät abgeschickt. „Möglicherweise hätten wir Probleme mit der Ladungsfrist bekommen“, sagte der 1. Beigeordnete Thomas Rechentin.

Der RVD beschäftigt 350 Mitarbeiter und machte 2002 einen Umsatz von 21,6 Millionen Euro. Die Busse des Unternehmens rollen in der Region um Dresden.

(Quelle: Sächsische Zeitung)


Die Bahn buddelt sich vorwärts
16.08.2003

Feste gebuddelt wird derzeit an der Müglitztalbahn. Nachdem der erste Teilabschnitt von Heidenau bis Glashütte am 29. Juni wieder eingeweiht werden konnte, wird nun das zweite Stück von Glashütte bis Altenberg in Angriff genommen. „Die Arbeiten liegen im Plan“, sagt Bahnsprecher Christian Adler. „Die Anlagen werden 1:1 bis Dezember diesen Jahres wieder hergestellt.“ Zur Zeit laufen dafür die Vorarbeiten. Hänge werden gesichert, Erdmassen, die bei der Flut ins Rutschen kamen, weggebaggert, Schotter wird aufgebracht. Wenn all diese Maßnahmen abgeschlossen sind, kann das Verlegen der Gleise beginnen. Die Deutsche Bahn rechnet damit voraussichtlich Anfang November. Der Regiosprinter wird aber weiterhin vorerst nur bis Glashütte fahren. „Wir können die Strecke nicht schrittweise frei geben, weil es unterwegs keine Wendemöglichkeit für den Zug gibt“, so Adler. Deshalb wird die Bahn erst weiter hinauf ins Gebirge fahren, wenn bis Altenberg die Arbeiten fertig sind. Der Wiederaufbau der Müglitztalbahn kostet knapp 50 Millionen Euro. Die Flut hatte auf der 38 Kilometer langen Trasse auf großen Abschnitten Totalschaden angerichtet.

(Quelle: Sächsische Zeitung)


Die Region präsentiert sich im September in Berlin
02.08.2003

Unternehmer, Tourismusvertreter, Sportler und das Landratsamt Weißeritzkreis bereiten gemeinsam eine Präsentation unserer Region in Berlin vor. Diese ist für den 25. September in der Berliner Vertretung des Freistaats Sachsen geplant. Mit dabei ist auch der Förderverein für die Müglitztalbahn e.V.

Das Osterzgebirge stellte sich bereits in der Bundeshauptstadt vor. Neu ist dieses Mal, dass auch kleine und mittelständische Unternehmen mit einbezogen werden. Diese können dort eine kleine Fläche erhalten, um sich und ihre Angebote darzustellen, wie Werner Franz sagte, der im Landratsamt für Wirtschaftsförderung zuständig ist.

Im Landratsamt gibt es Überlegungen, einen Uhrmacherarbeitsplatz aus dem Berufsschulzentrum mit nach Berlin zu nehmen. Altenberger Sportler wollen einen Bob und einen elektronischen Schießstand zeigen.

Am Dienstag traf sich in den Räumen der Firma Spinner Lauenstein eine Runde Interessierter, um die Präsentation vorzubereiten. Ein weiterer Termin zur Feinabstimmung der verschiedenen Aussteller ist für den 26. August in Berlin vorgesehen. Die Teilnehmer müssen ihre Kosten selbst tragen.

Im September sollen vorwiegend Politiker, Wirtschaftsvertreter und andere Interessierte angesprochen werden. Der CDU-Bundestagsabgeordnete Klaus Brähmig ist an der Vorbereitung beteiligt und will sich um Einladungen kümmern.

(Quelle: Sächsische Zeitung)


Fund: Drehgestell von Müglitztalbahn
Juli 2003

Während des Hochwassers im August 2002 wurde im Bereich des Bahnhofes Lauenstein in einer Stützmauer der Müglitztalbahn ein Drehgestell eines 750-mm-Schmalspurwagens freigespült. Dieses war wohl dort nach dem Hochwasser 1927 als Bewährung in eine Stützmauer einbetoniert worden. Jetzt wurde es teilweise wieder sichtbar.

Leider ist noch nicht bekannt, ob es sich bei dem Drehgestell um eins der Bauart Diamond oder um ein Personenwagen-Drehgestell handelt. Auf jeden Fall verfügt es noch über beide Achsen! Derzeit ist es öffentlich nicht zugänglich bei einem Eisenbahnfreund in Bärenstein im Müglitztal hinterstellt. Es soll aber in diesem Jahr noch auf die Burg Lauenstein gebracht werden, wo das Heimatmuseum für das Drehgestell extra ein zwei Meter langes Gleisstück bauen lassen will.

(Quelle: Preß-Kurier)


Verein hält Geschichte der Bahn lebendig
26.07.2003

Wenn der Bär von der Fassade des Bärensteiner Bahnhofs grüßt, werden Erinnerungen wach an die Eisenbahnromantik vergangener Tage, als Dampfloks schnaufend ihre Wagen durch das Müglitztal zogen. Ein Stück dieser Romantik auch heute wieder erlebbar zu machen, ist eines der Ziele von Jörg Köhler und seiner Mitstreiter vom „Förderverein für die Müglitztalbahn e.V.“. Dazu bauen sie den ehemaligen Bärensteiner Bahnhof zu einem Vereins- und Begegnungszentrum um, in dem vor allem die Geschichte der Müglitztalbahn dokumentiert wird.

Das Gebäude hat im vergangenen Jahr schwer unter der Flut gelitten. Glücklich sind die Eisenbahnfreunde, daß sie jetzt alle Förderbescheide und Spendenzusagen in den Händen haben, so daß die Beseitigung der Flutschäden an ihrer Begegnungsstätte zügig weitergehen kann.

Gesucht werden interessierte Mitstreiter, ob Eisenbahnfans oder Technikbegeisterte, denn es gibt noch jede Menge zu tun. Auch Spenden können helfen, ein Stück Geschichte zu bewahren.

Projekte für die Zukunft sind von den rührigen Vereinsmitgliedern schon angeschoben worden. So wird bis 2005 der letzte sogenannte „Altenberger Wagen“ restauriert und dann in Bärenstein präsentiert.

Ein weiteres wichtiges Anliegen des Vereins ist es, als Bindeglied zwischen den Fahrgästen und dem Betreiber, dem Verkehrsverbund Oberelbe (VVO) und der Deutschen Bahn zu fungieren. So versucht der Verein seit seiner Gründung, in Gesprächen mit Oberelbe Tours, einem Unternehmen des VVO, die touristische Attraktivität der Müglitztalbahn zu erhöhen. Schwerpunkt war hier besonders die Verbesserung der Angebote für die Wintersportler. Dieses Anliegen war auch der Anlaß für die Gründung des Fördervereins. Als der VVO 1997 aus Rentabilitätsgründen laut über die Schließung der traditionsreichen Strecke nachdachte, organisierten die Eisenbahnfreunde eine Unterschriftenaktion, die auf ein großes Echo in der Bevölkerung stieß und auch bei den Verantwortlichen ihre Wirkung nicht verfehlte. Um auch weiterhin Einfluß auf die Geschicke „ihrer“ Bahn zu nehmen, wurde dann am 24. Januar 1998 der „Förderverein für die Müglitztalbahn e.V.“ gegründet.

Von Anfang an dabei waren neben Köhler der letzte Bahnhofsvorsteher von Glashütte, Manfred Stein, und der Dresdener Eisenbahnfreund Jens Zischer, der in den 1980er Jahren auf der Strecke als Eisenbahner arbeitete, und Reinhard Barthel aus Heidenau. Jörg Köhler ist Offizier bei der Bundeswehr und arbeitet in Hamburg. Daher ist er froh, daß sich Leute wie Peter Hebler aus Dipps und Familie Meinhold aus Glashütte vor Ort engagieren.

(Quelle: Sächsische Zeitung)


Leserbrief des Fördervereins für die Müglitztalbahn
26.07.2003

Eckart und Petra Meinhold aus Glashütte schrieben namens des Fördervereins für die Müglitztalbahn:

"Am letzten Juni-Sonntag wurde in Glashütte die Wiederinbetriebnahme des ersten Abschnittes der Müglitztalbahn am Bahnhof gefeiert. Initiator der Veranstaltung war der Förderverein für die Müglitztalbahn Doch was wären all diese Aktivitäten wert, wenn die Besucher ausbleiben? Und deshalb gilt unser besonderer Dank allen Gästen, die kamen und es sicher nicht bereuten, auch wenn manches verbesserungswürdig war. Ihre Anteilnahme an der Müglitztalbahn hat uns gerührt und macht Mut, in Zukunft ähnliche Bahnhofsfeste zu organisieren. Unser letzter Dank gilt Petrus, irgendwie muß er auch ein Eisenbahnfreund sein."

(Quelle: Sächsische Zeitung)


Fahrplanänderungen auf der Müglitztalbahn
18.07.2003

Am Samstag, 2. August 2003 treten folgende Fahrplanänderungen in Kraft:

RB 17977 (21.00 Uhr ab Heidenau) wird zwischen Heidenau und Glashütte durch einen Bus mit früherer Abfahrtszeit ersetzt.

RB 17976 (21.33 Uhr ab Glashütte)
wird zwischen Glashütte und Heidenau durch einen Bus ersetzt.

Grund: Bauarbeiten zwischen Dresden und Heidenau

(Quelle: Deutsche Bahn AG)


Komplizierter Bau über die Bahn und das Rote Wasser
17.07.2003

Die neue Brücke am Ortsausgang von Geising in Richtung Altenberg sieht einfacher aus, als sie zu bauen war. Es ist ein kombiniertes Bauwerk mit zwei Brücken und fünf Stützmauern, das zum einen die Bahnstrecke, zum anderen das Rote Wasser überquert und zum dritten während der Bauzeit die Hochwasserkatastrophe vom August 2002 überstanden hat. Die Baukosten für das Vorhaben liegen bei einer Million Euro.

Für die Kraftfahrer hat die Baustelle ihren Schrecken seit Herbst letzten Jahres verloren. Bis dahin war die Straße von Geising nach Altenberg voll gesperrt. Seitdem war die Fahrbahn frei gegeben und die Baufirma Kleber und Heisserer erledigte noch die Arbeiten am Fahrbahnrand und gestaltete die Zufahrt auf den Penny-Parkplatz und zu Privatgrundstücken. Stolz ist sie darauf, daß trotz aller Schwierigkeiten die Baustelle am 8. Juli, anderthalb Wochen früher als geplant, übergeben wurde.

(Quelle: Sächsische Zeitung)


Einsparung durch neue Schranken
10.07.2003

Auf den Beitrag „Jetzt pfeift der Zug“ (SZ vom 24. Juni) wandte sich Hans-Georg Frenzel aus Altenberg an die Sächsische Zeitung. Er schreibt: „Der Bahn geht es weder um die Technik der Schranken, die angeblich nicht mehr dem heutigen Stand entspricht, noch um die Verkehrsführung an den Bahnübergängen. Der Bahn geht es einzig und alleine darum, daß mit dem Wiederaufbau der Müglitztalbahn gleichzeitig drastisch Personal abgebaut wird. So wird zum Beispiel das Stellwerk in Niederschlottwitz nicht mehr besetzt. Dasselbe wird sich in Lauenstein abspielen, auch dieser Bahnhof wird nicht mehr mit Personal durch die Bahn besetzt. Der Zug wird also eine ganze Zeit die Anwohner durch Pfeifen belästigen. Um automatische Schrankenanlagen zu errichten, bedarf es eines enormen finanziellen Aufwandes.“

Vertreter der Bahn hatten es allerdings nicht so deutlich gesagt, als sie beispielsweise auf der Einwohnerversammlung in Schlottwitz das neue Schrankenkonzept vorstellten. Dort standen technische Argumente im Vordergrund. Schlottwitzer Eltern sind auch froh, dass weitere Bahnübergänge jetzt Schranken erhalten sollen. Auf SZ-Nachfrage bestätigte Arndt Eißmann, der für das Streckennetz der Bahn zuständige Manager, dass die neuen Schranken an der Müglitztalbahn Personaleinsparung mit sich bringen.

ortsbedienten Schranken wurden durch das Hochwasser völlig zerstört. Wir bauen sie jetzt nicht wieder auf dem technischen Stand von 1935 auf, sondern nach heutigem Stand. Zugegeben ist das auch mit Personalabbau verbunden. Aber wir müssen rationalisieren und Kosten sparen, um konkurrenzfähig zu sein“, sagte Eißmann auf Nachfrage der SZ.

(Quelle: Sächsische Zeitung)


Neugier oder was hinter der Geschichte steckt
05.07.2003

Kinder der Mühlbacher Grundschule stellten in einer Lesung ihr neues Buch vor. „Sagenhaftes Müglitztal“ heißt es und umfaßt 111 alte und neue Sagen und Geschichten zwischen Zinnwald und Heidenau. Es ist frappierend, wie sich bestimmte Ereignisse von einst und jetzt kaum unterscheiden. Die Mädchen und Jungen treten mit fast jeder Seite des Buches den Beweis dafür an.

Die Müglitztalbahn ist Geschichte pur. Johannes Peschel aus der dritten Klasse weiß das ganz genau. Er recherchierte zur Eröffnung der Eisenbahnstrecke durch das Müglitztal im November 1890. Und schreibt: „Es war ein wahres Volksfest. Die Einwohner strömten in Scharen von überall her, um den Eröffnungszug zu begrüßen. Viele Ehrengäste waren geladen.“

Ähnliche Szenen an der Bahn vor wenigen Tagen

Erlebte das Müglitztal nicht ähnliche Szenen gerade erst vor wenigen Tagen? Zehn Monate nach dem verheerenden Hochwasser ging die Bahn wieder auf Tour. Und zig Leute säumten die Strecke und winkten. Es waren symbolträchtige Momente.

Katrin Fuchs aus der zweiten Klasse schrieb zur „Unglücksnacht in Heidenau“: „In der Nacht vom 8. zum 9. Juli 1927 wurde Heidenau vom Hochwasser schwer betroffen. Die Flut berührte Stadtgebiete, wo nicht im Entferntesten an eine Hochwassergefahr gedacht worden war.

So wurden beispielsweise die verhältnismäßig hoch gelegene Königstraße (heute August-Bebel-Straße), die Teichelstraße (heute Fritz-Weber-Straße) und das angrenzende Gebiet unter Wasser gesetzt. Schwer heimgesucht wurden die Grundstücke, die an der Müglitz und am Mühlgraben lagen.“

Die schlimmen Bilder nicht vergessen

Jetzt, 75 Jahre später, ereignete sich – es war wieder Sommer – das gleiche Szenario. Und viele der Mühlbacher Schulkinder und ihre Familien mussten es miterleben. Sie können die schlimmen Bilder nicht vergessen. Ungeschehen kann keiner es machen, aber schriftlich festhalten für spätere Generationen.

Die Mühlbacher Kinder tun‘s. Das Buch ist dafür schon der zweite Beweis. Denn bereits vor zwei Jahren hatte der Schulförderverein das erste Buch der Grundschulkinder unter dem Titel „Köstlichkeiten aus dem Müglitztal“ herausgebracht.

Und die Geschichten nehmen kein Ende. Darüber freut sich ganz besonders die Initiatorin des Büchleins, Gisela Niggemann-Simon. Selbst in Maxen zu Hause, spannte sie sich gern vor den Geschichts-Karren und lieferte den lebendigen Beweis dafür, daß es allen, die am Buch mitgeschrieben haben, wirklich Spaß machte. Allen voran die Mädchen und Jungen aus der ersten bis vierten Klasse. Sie machten sich in Büchern schlau, fragten ihre Eltern, Großeltern, Tanten und Onkels, Feuerwehrleute, Pfarrer, Nachbarn und Bekannte.

Unterstützt wurden sie wieder vom Schulförderverein. Daß sie zur Lesung aufgeregt waren, versteht sich von selbst. „Wir haben nicht gefragt: Wer kann am besten lesen, sondern wer möchte lesen“, betont Schulleiter Bernhard Richter. Es klappte wie am Schnürchen. Zum Schluß zückten viele das Portemonnaie. Das Werk ihrer Kinder und Enkel wollten sie unbedingt haben. Zumal der Verkaufserlös der Schule selbst wieder zugute kommt.

Bestellung per email: NiggemannSimon@aol.com

(Quelle: Sächsische Zeitung)


Übergangsstellen für Glashütte und Altenberg
03.07.2003

Ende Dezember soll die Müglitztalbahn wieder von Heidenau bis Altenberg rollen. Und bis dahin will auch der Verkehrsverbund Oberelbe (VVO) die nötigen Rahmenbedingungen, sprich Übergangsstellen schaffen.

In Altenberg hat er damit bereits begonnen. Der Busbahnhof ist bereits ausgebaut, er wurde im Oktober vergangenen Jahres übergeben. Doch der Übergang zur Bahn ist noch nicht perfekt. Daran muss ebenso gearbeitet werden wie an der Sanierung der Bahnsteige. „Das wollen wir bis Dezember geschafft haben“, sagte VVO-Geschäftsführer Knut Ringat gegenüber der SZ. Rund 1,5 Millionen Euro werden dafür locker gemacht.

Noch höhere Investitionen sind in Glashütte geplant. Hier wird in den nächsten Wochen der Bau der Übergangsstelle von Bus- und Zugbahnhof beginnen. Die Planungen liegen vor, jetzt muss jedoch noch die Finanzierung geklärt werden. Investiert werden sollen immerhin 1,75 Millionen Euro. Damit sollen in Glashütte die Wege von Bus zur Bahn abgekürzt, erleichtert und behindertengerecht ausgebaut werden. So soll es künftig unter anderem neben der Treppe auch einen Aufzug zum Bahnsteig geben. Außerdem werden rund 20 neue Parkplätze in der Nähe des Bahnhofs entstehen.

Auch diese Arbeiten sollen möglichst bis Dezember abgeschlossen sein, spätestens aber Anfang 2004.

(Quelle: Sächsische Zeitung)


Mit der Müglitztalbahn geht es doppelt so schnell
01.07.2003

Wer mit dem öffentlichen Nahverkehr von Glashütte nach Heidenau muß, der ist jetzt schneller am Ziel: Seit Sonntag fährt auf der Strecke die Müglitztalbahn wieder. Und die benötigt für die 19 Kilometer nur die Hälfte der Zeit, die die Busse im Schienenersatzverkehr brauchten.

In Heidenau startet Montag bis Freitag die erste Bahn 5 Uhr, die letzte fährt 20.32 Uhr. Ab Glashütte rollt die erste Bahn 5.32 Uhr ins Elbtal, die letzte 21.04 Uhr. In 26 Minuten ist man jeweils am Ziel. Wer allerdings in Richtung Altenberg weiter will, muß in der Uhrmacherstadt in den Bus umsteigen. Der benötigt dann rund 35 Minuten bis nach Al-tenberg.

Taktzeiten lassen noch zu wünschen übrig

Einen regelmäßigen Takt hat die Müglitztalbahn derzeit noch nicht gefunden. Zwar kann man sich merken, daß der Zug in der Woche ungefähr aller Stunden fährt und am Wo-chenende aller zwei Stunden. Doch auf die Minute genau – und auf die kommt es beim Zug ja oft an – stimmt das nicht. Die Fahrzeiten schwanken bis zu dreißig Minuten. Ein Blick in den Fahrplan ist da schon wichtig. Diese liegen in den Triebwagen aus, sind an den Fahrkartenschaltern erhältlich und hängen an den Bahnhöfen und Haltepunkten aus. Fest rechnen kann man aber zumindest damit, daß die Start- und Ankunftszeiten der Züge und Ersatzbusse aufeinander abgestimmt sind.

Zwei komplett neue Brücken werden gebaut

Einen neuen Fahrplan, der dann hoffentlich wieder einen optimaleren Takt bietet, wird es im Dezember geben. Bis dahin soll dann die Müglitztalbahn wieder bis Altenberg rollen.

Am 20. Dezember, so hat es der Bahnchef für Sachsen, Hans-Jürgen Lücking, verspro-chen, wird die Bahn bis in die Bergstadt rollen. Dort soll sie mit einem großen Fest emp-fangen werden. „Daran arbeitet Altenberg bereits“, verriet Landrat Bernd Greif (CDU) am Sonntag.

Doch ehe es soweit ist, bleibt der Bahn noch viel zu tun. So müssen allein zwei Brücken – in Bärenklau und in Bärenstein – komplett neu errichtet werden. Ebenso acht Stützbau-werke und acht Kilometer Bahnstrecke. „Die neuen Brücken errichten wir nicht eins zu eins zu den früheren, sondern wollen dort den Hochwasserschutz besser beachten“, erläutert Wolfgang Eckhardtsberg von der Projektleitung der Bahn. Das bedeutet aber auch, daß Planfeststellungsverfahren nötig sind und das Eisenbahnbundesamt die Ge-nehmigung erteilen muß. Die Bahner hoffen nun, daß das relativ schnell geht, damit der ehrgeizige Terminplan gehalten werden kann.

(Quelle: Sächsische Zeitung)


Die Müglitztalbahn rollt wieder
30.06.2003

Elf Monate nach dem verheerenden Hochwasser rollt die Müglitztalbahn wieder Richtung Osterzgebirge. Am Sonntag wurde zunächst der 19 Kilometer lange Abschnitt zwischen Heidenau und Glashütte für den Verkehr freigegeben, teilte die Deutsche Bahn mit.

Die Arbeiten zur Wiederherstellung des stark zerstörten Streckenabschnitts hatten vor rund einem halben Jahr begonnen und kosteten rund 13 Millionen Euro. Das Geld dafür kommt vom Bund und der Europäischen Union. Ende des Jahres soll auch der Wintersportort Altenberg wieder per Bahn zu erreichen sein. Die Bauarbeiten sind in vollem Gange.

Die 38 Kilometer lange Trasse im Müglitztal bis nach Altenberg war von der Flut auf großen Abschnitten völlig zerstört worden. Rund die Hälfte der Bahnanlagen muß erneuert werden. Bis Ende kommenden Jahres sollen in den Abschnitt Heidenau-Glashütte bei laufendem Zugbetrieb weitere sechs Millionen Euro investiert werden. Auch auf dem Abschnitt bis Altenberg gibt es laut Bahn bis in das kommende Jahr hinein Bauarbeiten. Insgesamt sollen knapp 50 Millionen Euro investiert werden.

Die Müglitztalbahn wurde nunmehr zum fünften Mal eröffnet. 1890 war sie als Schmalspurstrecke zwischen Heidenau und Geising in Betrieb genommen worden. Sieben Jahre später wurde die Strecke erstmals durch ein Unwetter schwer beschädigt. 1927 zerstörte ein Unwetter die Strecke (zwischen Köttewitz und Lauenstein [Anm. d. Red.]) völlig. Zwischen 1935 und 1938 wurde die Route, die an Kapazitätsgrenzen gestoßen war, auf Normalspur umgerüstet und erhielt teilweise eine neue Trasse. 1999 schließlich war die Strecke erneut saniert und zum vierten Mal wiedereröffnet worden.

(Quelle: Sächsische Zeitung)


Böller, Wimpel und Jubel
30.06.2003

“Ich bin begeistert, daß die Bahn wieder fährt. Sie ist schließlich für uns eine ganz wichtige Verbindung.“ Das sagte gestern Veronika Schmidt aus Glashütte. So wie sie freuten sich Tausende Menschen darüber, daß die Müglitztalbahn nach elf Monaten Zwangspause wieder rollt.

Zumindest zwischen Heidenau und Glashütte, bis Altenberg müssen noch Flutschäden beseitigt werden. Als sich der offizielle Eröffnungszug gestern 10.08 Uhr in Heidenau in Bewegung setzt, winken ihm viele Heidenauer zu. Und das Bild wiederholt sich entlang der gesamten Strecke. Überall lachende und winkende Menschen. „Die Bahn ist für unsere Region eine Lebensader, die Menschen sehen es als Signal, daß sie wieder voll funktionstüchtig ist“, freut sich auch Landrat Bernd Greif (CDU). Seine letzten Worte gehen plötzlich in einem langen Hupton unter: Die Bahn nähert sich einem der noch unbeschrankten Bahnübergänge. Dort, wo die Sicht eingeschränkt und der Straßenverkehr relativ dicht ist, stoppt der Zug sogar kurz. Dadurch braucht die Bahn ein paar Minuten länger als früher. Doch nach 26 Minuten ist Glashütte in Sicht, der derzeitige Endpunkt des Zuges.

Hier wird die Müglitztalbahn mit großem Bahnhof empfangen: Der Schützenverein zu Glashütte ist in Uniform und mit der 471 Jahre alten Vereinsfahne aufmarschiert. Mit Böllerschüssen begrüßen die Schützen die Bahn. Kindergarten- und Schulkinder haben ein Programm vorbereitet, eine Feuerwehrkapelle spielt auf. Das Ganze erinnert an frühere Zeiten. Immerhin wurde gestern die Bahnstrecke zum fünften Mal eröffnet: 1890 als Schmalspurstrecke zwischen Heidenau und Geising, 1927 nach einem Unwetter, 1938, als die Bahn von Schmal- auf Normalspurbetrieb umgerüstet worden war, 1999 nach umfangreichen Sanierungsarbeiten und gestern, nach der Hochwasserkatastrophe im August 2002.

Rund 13 Millionen Euro kostete es, die Strecke von Heidenau bis Glashütte wieder befahrbar zu machen. In das gesamte Projekt Wiederaufbau Müglitztalbahn werden insgesamt knapp 50 Millionen Euro investiert. Die Arbeiten an dem Abschnitt Glashütte – Altenberg haben bereits begonnen. „Am 20. Dezember werden wir dort ankommen“, versprach gestern Hans-Jürgen Lücking, Konzernbevollmächtigter der Bahn für Sachsen. Dabei hofft er auf einen späten Winterbeginn. Zum einen, um bauen zu können, zum anderen, damit der Wintersportverkehr erst gebraucht wird, wenn die Bahn wieder bis Altenberg fährt.

(Quelle: Sächsische Zeitung)


Ein Fest ähnlich wie 1927 in Glashütte
26.06.2003

Am Sonntag fährt zum ersten Mal seit dem August-Hochwasser 2002 wieder ein fahrplanmäßiger Zug zwischen Heidenau und Glashütte. Dazu sprach die SZ mit Jörg Köhler, dem Vorsitzenden des Fördervereins für die Müglitztalbahn, über das Programm des Tages.

Was ist zur Wiedereröffnung des Teilstücks der Müglitztalbahn vorgesehen?

Den offiziellen Teil gestalten die Bahn und der Verkehrsverbund Oberelbe. Wir als Förderverein bereiten in Glashütte ein Rahmenprogramm vor. Das wird ein kleines Volksfest am Bahnhof, zu dem der Glashütter Schützenverein, die Feuerwehr und Kinder von Kindergarten und Schule beitragen. Der Gewerbeverein organisiert die gastronomische Betreuung. Auf dem Vorplatz gibt es eine Ausstellung, wo sich unser Verein darstellt sowie die Bahn in einer Reihe von Bildern die Flutfolgen und den Wiederaufbau zeigt.

Um 10.09 Uhr fährt der offizielle Eröffnungszug mit geladenen Gästen in Heidenau ab. Dabei durchfährt er in Heidenau ein Begrüßungsband. Das ist aber nicht der erste Zug, der startet regulär schon morgens um 6 Uhr in Heidenau. Der Eröffnungszug besteht aus zwei Triebwagen, einem regulären und einem für die Gäste der Feier. 10.35 Uhr ist seine Ankunft in Glashütte laut Fahrplan, das kann sich aber durch die Zeremonie etwas verzögern. In Glashütte wird er von den Schützen empfangen mit Böllerschüssen. Die Feuerwehrkapelle Schmiedeberg spielt. Hans-Jürgen Lücking, Konzernbevollmächtigter der Bahn für Sachsen, sowie Uwe Ahrendt als Vertreter der Stadt werden sprechen. Wie ich weiß, soll dann auf dem Bahnsteig ein Symbol enthüllt werden, das einerseits zur Uhrenstadt passt und andererseits darstellt, dass die Bahn wieder eine neue Zeit einläutet.

Das klingt ja fast wie Berichte aus früheren Zeiten, wenn der König nach Glashütte kam.

Ja, das war 1927 auch so, als der erste Zug nach der Hochwasserkatastrophe wieder fuhr. Damals gab es eine Ehrenpforte und Ehrenjungfrauen, die die Eisenbahn nach der Hochwasserpause wieder erwarteten. Daran haben wir uns orientiert, es aber modern interpretiert. So drücken wir aus, wie froh die Bevölkerung im Müglitztal ist, dass die Bahn so schnell wieder fährt.

Welche Wünsche hat der Förderverein an den Wiederaufbau?

Nach den Finanzierungszusagen wird die Bahn bis Ende des Jahres wieder nach Altenberg fahren in der bisherigen Form. Ich hoffe, dass dann weiter investiert wird. Dabei denke ich an Fahrgastinformationen, dass man beispielsweise über Verspätungen informiert wird, sei es durch Ansagen oder eine Anzeige. Auf längere Sicht sollten weitere Kreuzungsbahnhöfe ausgebaut werden, damit das touristische Potenzial der Müglitztalbahn voll ausgeschöpft werden kann.

(Quelle: Sächsische Zeitung)


Jetzt pfeift der Zug
24.06.2003

Am Sonntag fährt die Müglitztalbahn wieder bis Glashütte. In einem Punkt hakt der schnelle Wiederaufbau der Bahnlinie aber. Die Schrankenanlagen in Schlottwitz können nicht in der alten Form wieder hergestellt werden. Sie entsprechen nicht mehr dem heutigen Stand der Technik. Dabei geht es nicht nur um die Technik der Schranken selbst, sondern um die gesamte Verkehrsführung an den Bahnübergängen.

Beispielsweise ist eine eigene Spur erforderlich, damit die Autos sich aufstellen können, ehe sie auf die Hauptstraße auffahren. Für solche Neugestaltungen muss die Bahn auf fremde Grundstücke zurück greifen. Das erfordert ein längeres Planungsverfahren als es im Rahmen des schnellen Wiederaufbaus möglich ist, informierte Arndt Eißmann, Manager für das Regionalnetz der Bahn in Ostsachsen.

Neue Schranken werden voraussichtlich nächstes Jahr in Betrieb gehen. Dann kommen nicht nur an die bisher bekannten Stellen solche Sicherungsanlagen. Die Bahn errichtet auch zusätzliche Schranken beispielsweise an der Straße der AWG in Schlottwitz, wo bisher nur ein Andreaskreuz stand.

Bis dahin haben die Anwohner und die Fahrgäste ein Problem. Der Zug muss vor den zeitweise unbeschrankten Übergängen abbremsen und pfeifen, teils sogar anhalten. Das regelmäßige Pfeifen geht manchen Nachbarn auf die Nerven. Zudem fährt der erste Zug zu einer Zeit, wenn viele noch schlafen. Für die Fahrgäste hat diese provisorische Lösung den Nachteil, dass die Fahrzeit auf der Strecke von Heidenau nach Glashütte drei Minuten länger wird als normal.

(Quelle: Sächsische Zeitung)


Busse fahren um die Baustellen herum
06.06.2003

Mehrere Vollsperrungen von Straßen im Weißeritzkreis machen auch den Bussen des Regionalverkehrs Probleme. Die Unternehmen reagieren in den nächsten Tagen mit Umleitungen und Sonderfahrplänen auf verschiedenen Linien.

Vom Freitag, dem 6. Juni, 12 Uhr bis zum Sonnabend, den 7. Juni, 24 Uhr wird die Straße zwischen Altenberg und Geising voll gesperrt. Dabei werden die Busse der Linien 368 S4 und 385 S4 sowie der Schienenersatzverkehr der Müglitztalbahn über Zinnwald umgeleitet. Wegen der längeren Strecke ist mit Verspätungen auf dieser Strecke zu rechnen.

Der Schienenersatzverkehr der Müglitztalbahn wird weiterhin vom Freitag, dem 6. Juni, 8 Uhr bis voraussichtlich Sonntag, den 8. Juni, durch Straßenbauarbeiten beeinträchtigt. Aufgrund der Vollsperrung zwischen Bärenhecke und Glashütte werden die Busse des Ersatzverkehrs über Johnsbach umgeleitet. Deshalb können die Haltestellen in Glashütte an der Berufsschule und in der Müglitztalstraße sowie in Bärenhecke an der Bahnbrücke nicht angefahren werden. Eine Ersatzhaltestelle wird in Bärenhecke am Abzweig nach Johnsbach eingerichtet. Durch die längere Fahrstrecke kommt es zu auch Verspätungen.

Von Dienstag, dem 10. Juni, bis Donnerstag, dem 12. Juni, wird die Straße zwischen Börnchen und Liebenau voll gesperrt. Für diese Zeit treten die Sonderfahrpläne der Linien 368 S6 und 385 S7 in Kraft. Die Busse können dann nicht an den Haltestellen in Liebenau am Bauernmuseum und an der Linde halten.

Die Bauarbeiten auf der Verbindungsstraße zwischen Hausdorf und Kreischa-Lungkwitz können noch nicht abgeschlossen werden, so dass die Vollsperrung dieser Strecke voraussichtlich bis 15. Juni weiter bestehen bleibt. Ebenfalls wird die Vollsperrung zwischen Reinhardtsgrimma-Buschhaus und Niederschlottwitz bis zum 20. Juni verlängert. Hier wurden die Bauarbeiten umfangreicher als ursprünglich geplant.

Auf der B 170 zwischen Dipps und Altenberg kommt es wegen mehrerer Baustellen mit Ampelregelung (s. Beitrag oben) weiter zu Verspätungen im Linienverkehr auf den Linien 352, 360 und 398. (SZ)

Aktuelle Fahrplaninformationen sind über die VVO-Hotline unter 0180- 22 66 22 66 (6 Cent je Anruf/Festnetz) und im Internet unter www.rvd.de erhältlich.

(Quelle: Sächsische Zeitung)


Die Bahn baut auf – bis zur nächsten Flut
04.06.2003

Gute Nachricht für viele Bahnkunden: Ab Sonntag, dem 29. Juni, wird der Regiosprinter wieder durchs Müglitztal bis Glashütte rollen.

Doch Hochwasserexperten hören diese Botschaft gar nicht gern. Sie kritisieren, dass die Bahn an vielen Stellen die alten Anlagen wieder so aufbaut wie vor der Flut. Probleme sehen sie vor allem bei einigen Brücken: Diese würden in Zukunft nur einem zwei- bis fünfjährigem Hochwasser Stand halten, warnen die Fachleute und sprechen von einem regelrechten Irrsinn.

Die Bahn sieht das gar nicht anders. Allerdings hat sie dafür ihre Gründe: „Wir müssen uns an das bundesweit geltende Baurecht halten. Zusätzliche Maßnahmen für den Hochwasserschutz sind da nicht vorgesehen, also bekommen wir dafür auch kein Geld vom Bund“, erläutert Hans-Jürgen Lücking, Konzernbevollmächtigter der Bahn für den Freistaat. Er verweist ebenso wie Berndt Weniger, Mitglied der Leitstelle Wiederaufbau in der Sächsischen Staatskanzlei, nach Berlin. Denn schließen könne diese Förderlücke nur der Bundesgesetzgeber. Deshalb will man jetzt dort Druck machen. Parallel dazu sollen vor Ort alle Möglichkeiten eines besseren Hochwasserschutzes genutzt werden. Ein Pilotprojekt ist zum Beispiel in Schlottwitz geplant. Dort wollen Bahn, Straßenbau, Wasserbehörden und die Stadt Glashütte gemeinsam eine bislang wenig hochwassertaugliche Brücke verändern.

Unterdessen gehen die Arbeiten an der Müglitztalbahn weiter. Ab 14. Dezember soll der Zug wieder bis zum Endpunkt Altenberg rollen. Gesamtkosten: 50 Millionen Euro.

(Quelle: Sächsische Zeitung)


Fahrplanänderungen
04.06.2003

Vom 6. Juni, 12.00 Uhr bis 7. Juni 17.00 Uhr:

Der Schienenersatzverkehr wird zwischen Altenberg und
Geising bzw. in der Gegenrichtung über Zinnwald umgeleitet. Dadurch werden die Busse 5 bis 10 Minuten länger unterwegs sein. In Heidenau wird ev. erst der folgende S-Bahn-Takt erreicht.

Vom 6. Juni 8.00 Uhr bis 8. Juni:

Der Schienenersatzverkehr wird über Johnsbach umgeleitet und
ist dadurch bis zu 5 Minuten länger unterwegs.

(Quelle: Deutsche Bahn AG)


Der Zug hält künftig vor dem Straßenübergang
04.06.2003

Bahnfreunde sollten sich Sonntag, den 29. Juni, vormerken. Von da an fährt die Müglitztalbahn wieder, zumindest auf der 19 Kilometer langen Strecke zwischen Heidenau und Glashütte.

So ganz regulär wird der Betrieb aber noch nicht sein. Denn zum einen rollt der Regiosprinter kurz vor Glashütte über eine Behelfsbrücke und zum anderen werden sich die Arbeiten an vielen Bahnübergängen noch hinziehen. Das bedeutet für den Regiosprinter: langsam fahren. Die Bahn wird deshalb etwa drei Minuten länger brauchen von Heidenau bis Glashütte.

Vor den vorerst unbeschrankten Bahnübergängen wird der Zug sogar anhalten, um Unfälle zu vermeiden. Denn an drei Stellen münden Straßen auf die Staatsstraße, so daß die Gefahr besteht, daß Autos auf den Gleisanlagen stehen, ehe sie auf die Hauptstraße einbiegen können. „Das sollten Kraftfahrer zwar nicht tun, aber wir rechnen damit“, sagt Arndt Eißmann, Manager Regionalnetz Ostsachsen. Die generelle Vorfahrt des Zuges soll diese Sicherheitsmaßnahme jedoch nicht außer Kraft setzen. Vielmehr werden auch die Kraftfahrer mit Geschwindigkeitsbegrenzungen bis zu 20 km/h rechnen müssen.

Ab 14. Dezember fährt die Bahn wieder bis Altenberg

Die Bahnübergänge sollen bis 2004 umgestaltet werden. Sie erhalten alle mindestens Halbschranken, versichert Eißmann. Auch die Behelfsbrücke wird im Jahr 2004 durch ein dauerhaftes Bauwerk ersetzt. „Wir werden dafür die Strecke maximal 48 Stunden sperren“, so Eißmann.

Ab Juli gehen dann die Arbeiten am oberen Bahnabschnitt von Glashütte bis Altenberg weiter. Dort werden zwei Brücken komplett und hochwassersicher aufgebaut. Die Planungen dafür laufen. Ein Bauwerk wird wahrscheinlich vorerst eine Behelfsbrücke werden. Am 14. Dezember soll die Müglitztalbahn wieder auf der gesamten Strecke bis Altenberg fahren.

Allerdings ebenfalls vorerst noch behelfsmäßig. Denn auch auf dem oberen Streckenabschnitt werden einige Kreuzungsbereiche komplett verändert. Vor allem in Lauenstein, wo die Straße, die die Bahnschienen kreuzt, zum Autobahnzubringer ausgebaut werden soll. Erst danach können dort die Schranken installiert werden.

Kein zusätzlicher Haltepunkt in Schlottwitz

Dem Wunsch einiger Bahnkunden, in Schlottwitz einen weiteren Haltepunkt einzurichten, will die Bahn nicht nachkommen. „Das würde längere Fahrzeiten bedeuten“, sagte Eißmann.

Dagegen stößt die Idee, den Bahnhof Weesenstein weiter Richtung Schloß zu verlegen, auf offene Ohren. „Technisch ist das machbar, kosten würde es rund 1,2 Millionen Euro“, sagt Eißmann. Allerdings müßte diese Investition nach Meinung der Bahn vom Verkehrsverbund Oberelbe bestellt und finanziert werden. Die Landestalsperrenverwaltung (LTV) findet die Idee auf alle Fälle gut. „Wir könnten dann eine hochwassertuntaugliche Brücke wegreißen“, sagt LTV-Mitarbeiter Uwe Müller. Entschieden sei dazu allerdings noch nichts.

(Quelle: Sächsische Zeitung)


Müglitztalbahn fährt bald wieder
03.06.2003

Die vom August-Hochwasser 2002 fast komplett zerstörte Strecke der Müglitztalbahn soll vom 29. Juni an zwischen Heidenau und Glashütte wieder befahrbar sein. „Mit der Eröffnung der 19 Kilometer langen Teilstrecke wollen wir schon im Sommer viele Leute zurück auf die Schiene locken“, sagte die Sprecherin der Deutsche Bahn AG Dresden, Kerstin Eckstein, in Glashütte. Die kompletten 38 Kilometer Schienenstrang zwischen Heidenau und Altenberg sollen Mitte Dezember 2003 eröffnet werden. Der Wiederaufbau kostet nach Angaben der Bahn rund 50 Millionen Euro.

Die Bauarbeiten an der Strecke sollen auch zur Modernisierung dienen. Dennoch werde zur kompletten Inbetriebnahme vor Weihnachten noch nicht jede Bahnstation komplett fertig gestellt sein, sagte Eckstein. Die Fahrt zwischen Heidenau und Altenberg wird den Plänen zufolge im Dezember noch etwa 4 Minuten länger dauern als vor dem Hochwasser. „Damals waren die Züge rund 54 Minuten unterwegs.“ Mit dem Bau zusätzlicher Ampelanlagen an der durch das Tal führenden Straße soll sich die Fahrzeit danach aber verkürzen.

Die Fluten der Müglitz hatten im vergangenen Sommer das Tal verwüstet. „Wir müssen unter anderem elf Brücken ganz oder teilweise erneuern“, sagte Eckstein. Trotz der Enge des Müglitztales soll der Hochwasserschutz künftig stärker berücksichtigt werden. So sei beispielsweise geplant, in die Bahndämme Durchlässe für strömendes Wasser einzubauen. Die Bahnstrecke war zwischen 1998 und 1999 bereits umfassend saniert worden. Die Deutsche Bahn will mit der Sächsischen Staatskanzlei und der Landestalsperrenverwaltung weitere Varianten zum Hochwasserschutz diskutieren.

(Quelle: Sächsische Zeitung)


Achse aus dem Gleis — Havarie in Schlottwitz
03.06.2003

Gestern Vormittag sprang eine Achse eines Bauzugs in Niederschlottwitz aus dem Gleis. Der Zug der Deutschen Gleis- und Tiefbau GmbH hatte Schotter geladen für den Wiederaufbau der Müglitztalbahn. Er war auf einem Interimsgleis unterwegs, das jetzt für die Bauzüge aufgebaut ist. „So ein Vorkommnis ist auf einer Baustelle nichts Ungewöhnliches“, sagte Bahnsprecherin Helga Kuhne.

Die Mitarbeiter der Firma schafften es mit eigenen Mitteln, den Wagen wieder aufs Gleis zu setzen. Um elf Uhr rollte der ganze Zug wieder in Richtung Mühlbach.

(Quelle: Sächsische Zeitung)


Umzug verzögert
02.06.2003

Der für Anfang Mai geplante Ausbau des Bahnhofsgebäudes von Altenberg für die Touristeninformation hat noch nicht begonnen. „Teile der Räume sind von der Deutschen Bahn gemietet und deshalb versuche ich seit zwei Jahren, bei der Bahn einen Ansprechpartner zu finden“, sagte Altenbergs Bauamtsleiter Andreas Gabler. Die Bauverzögerung betrage mittlerweile schon zweieinhalb Monate.

Die Wartehalle bleibt auch weiterhin zu

Durch den Verzug müssen neben den Touristen auch die Altenberger länger auf die Öffnung ihres Bahnhofsgebäudes warten. Denn erst nach dem Einzug der Touristen-Information wird das Gebäude wieder öffentlich zugänglich gemacht. Der Bürgermeister der Bergstadt, Thomas Kirsten, ließ das 1990 sanierte Gebäude samt der Toiletten im März diesen Jahres schließen. Durch Vandalismus waren im Bahnhof und an dessen Inventar insgesamt Schäden in Höhe von 10 000 Euro entstanden.

Anfang Juli sollte die Touristeninformation in das Bahnhofsgebäude einziehen, damit sich Urlauber dort während der Sommerferien über touristische Attraktionen informieren können. Betrieben werden soll die Touristeninformation von der städtischen Altenberger Tourismus und Veranstaltungs GmbH.

Bahn will Bauarbeiten nicht mehr blockieren

Wie Kerstin Eckstein, Sprecherin der Deutschen Bahn in Sachsen, am Mittwoch auf SZ-Anfrage mitteilte, hatte sie sich mittlerweile mit dem Bauamt in Verbindung gesetzt. „Es gibt jetzt unsererseits keine weiteren Verzögerungen mehr“, sagte sie. Andreas Gabler wartete jedoch auch vergangenen Freitag vergeblich auf den ihm von der Bahnsprecherin zugesagten Anruf des zuständigen Mitarbeiters der Bahn. „Ich war den ganzen Tag auf der Arbeit“, sagte er, „doch angerufen hat mich dort niemand“.

Die Oberflächenentwässerung auf dem neu zu gestaltenden Bahnhofsvorplatz in Altenberg ist mittlerweile schon gelegt. Und ab Juni will das Bauamt auch planmäßig den Platz neu pflastern.

(Quelle: Sächsische Zeitung)


Schneller Aufbau geht vor
31.05.2003

Der schnelle Wiederaufbau verschiedener Bahn- und Straßenbrücken über die Müglitz genau in der Form, wie sie bis zum Hochwasser im August 2002 bestanden, stößt auch auf Kritik. Etliche Brücken in Schlottwitz werden als eine Gefahr bei künftigen Überschwemmungen gesehen. Das Ingenieurbüro Dorsch Consult, welches im Auftrag der Landestalsperrenverwaltung den Hochwasserschutz im Müglitztal untersucht hat, betrachtet den Wiederaufbau mehrerer Brücken in der bisherigen Form sehr kritisch.

Die Bahn will möglichst schnell wieder die Züge fahren lassen, betrachtet den Wiederaufbau der Bahnlinie jetzt aber nur als Zwischenlösung. Wenn die Trasse erneut durchgeplant wird, können die Aspekte des Hochwasserschutzes berücksichtigt werden. Ein Planungs- und Genehmigungsverfahren, das dann notwendig würde, kann mehrere Jahre dauern. Auch die Forderung, die Bahngleise in Schlottwitz teilweise auf Ständer zu stellen, damit der Damm kein Wasserhindernis mehr ist, will die Bahn prüfen.

Einwohnerversammlung zum Hochwasserschutz in Schlottwitz am Dienstag, dem 3. Juni, 18 Uhr im Spilner-Speisesaal.

(Quelle: Sächsische Zeitung)


Experte bemängelt fehlenden Hochwasserschutz
21.05.2003

Der Wiederaufbau der Müglitztalbahn nach der Flut in ihrer alten Form ist in die Kritik geraten. Ein von der Landestalsperrenverwaltung beauftragtes Ingenieurbüro sieht den Hochwasserschutz auf der Strecke Heidenau–Altenberg nicht gebührend berücksichtigt. Ähnliche Befürchtungen äußerten schon Anwohner.

Die Deutsche Bahn indes hält daran fest, ab Ende Juni zumindest bis Glashütte wieder Züge fahren zu lassen. Laut Sprecherin Kerstin Eckstein hat das Unternehmen keine Zeit für „langwierige Planungsverfahren“. Jedoch würden einzelne Vorschläge geprüft, sagte sie der SZ.

Gestern erreichte der Wiederaufbau einen Meilenstein: Zwischen Schlottwitz und Glashütte wurde eine der drei am stärksten beschädigten Brücken ersetzt – allerdings nur provisorisch. Ähnlich wie bei der Riesaer Elbebrücke wird das endgültige Bauwerk unter rollendem Verkehr entstehen.

Ab Dezember soll der Regiosprinter bis Altenberg fahren. Die ursprünglich für Mai geplante Wiedereröffnung der Linie bis Glashütte wurde wegen wetterbedingten Verzögerungen am Bau auf Ende Juni verschoben.

(Quelle: Sächsische Zeitung)


Müglitztalbahn fährt am 29. Juni wieder
15.05.2003

Die Müglitztalbahn wird voraussichtlich am Sonntag, dem 29. Juni wieder fahrplanmäßig von Heidenau bis Glashütte fahren. Die ersten Planungen für den Wiederaufbau Ende vergangenen Jahres gingen davon aus, daß bereits jetzt im Mai die Züge wieder rollen. Aber das harte Winterwetter machte den Bauleuten einen Strich durch ihre Terminplanung. Wegen des Frostes waren wochenlang keine Erdarbeiten möglich. Der Wiederaufbau schreitet jetzt voran, derzeit wird in Schlottwitz das Schotterbett wieder aufgeschüttet, auf das in Kürze die Schienen neu verlegt werden. Auch oberhalb von Glashütte laufen die Arbeiten für den Wiederaufbau.

(Quelle: Sächsische Zeitung)


Fünf Schutzbecken für die Müglitz
14.05.2003

Völlig ohne Schutz war vergangenen August das Müglitztal der Flut ausgesetzt. Aber selbst wenn das Müglitzbecken bei Lauenstein schon fertig gewesen wäre, hätte das Hochwasser verheerende Schäden angerichtet. Zu diesem Ergebnis kamen die Ingenieure der Firma Dorsch Consult in Dresden, die das Konzept ausarbeiteten. Dennoch bleibt das Müglitzbecken Kernstück des Hochwasserschutzes im Tal.

Am besten wäre, es durch vier weitere Becken zu ergänzen. So soll der Prießnitzdamm bei Glashütte saniert werden. Er war im August gebrochen. Neue Rückhaltebecken schlagen die Ingenieure zudem vor: eins im Bielatal bei Bärenstein, ein weiteres an der Trebnitz oberhalb von Schlottwitz und noch eins am Schlottwitzgrundbach in Niederschlottwitz. Sie alle zu bauen, wäre die Vorzugslösung.

Mindestens das neue Becken an der Biela muß neben Müglitzbecken und Prießnitzdamm kommen. Bei dieser Minimallösung würden aber Risiken für Schlottwitz, Mühlbach und Weesenstein bleiben. Wenn der meiste Regen links oder rechts des Tales fällt, helfen diese Schutzbauten. Aber es gibt auch Grenzen: „Generell nicht zu regulieren wären Starkniederschläge, die unmittelbar über dem Müglitztal nach dem Zusammenfluß mit dem Roten Wasser niedergehen.“ Unterhalb von Lauenstein kann im Müglitztal kein Schutzdamm mehr gebaut werden.

Relativ wenig würde es bringen, landwirtschaftliche Flächen aufzuforsten. Um drei bis acht Prozent könnte das die Hochwassermenge in der Müglitz reduzieren, errechnen die Ingenieure. Im Osterzgebirge kommt unter einer dünnen Schicht von Verwitterungserde sehr schnell Fels, wo nichts mehr versickert. Bei wenig Deckung und wenig Versickerung fließen starke Regenfälle ab „wie in einem abgedichteten Kanal“. Es gab aber schon bei der Vorstellung des Konzepts in Dresden Diskussionen darüber, ob die Aufforstung nicht doch mehr Wasser zurück hält, berichtet Glashüttes Bauamtsleiter Mario Wolf. Förster setzen deren Effekt höher an.

Die Müglitz wird auch in Zukunft Hochwasser bringen. In weiten Teilen zielt das Konzept darauf, Folgeschäden gering zu halten. Fluß und Tal sollen so ausgebaut werden, dass Orte, Industrieanlagen und wichtige Verkehrswege eine Flut aushalten, wie sie im Schnitt alle 200 Jahre vorkommt.

Viele Vorschläge, um das erreichen, zielen auf die Brücken. Bei zwei Drittel der Brücken im Müglitztal gab es im August 2002 Probleme (s. Kasten). Die neuen Erfahrungen fließen jetzt in die ersten Bauvorhaben mit ein. So wurde eine Fußgängerbrücke in Schlottwitz um mehrere Meter verlegt, damit die mögliche Gefahr für die nächste Straßenbrücke geringer wird.

Auch sonst betrachteten die Ingenieure von Dorsch Consult Schlottwitz besonders intensiv. Dieser Ort ist am stärksten gefährdet neben anderen im Nachbarkreis Sächsische Schweiz wie Mühlbach und Weesenstein. Mehrere Brücken sollten in Schlottwitz verändert werden. In Oberschlottwitz empfiehlt das Konzept den Abriß der Gaststätte Klein Tirol und die Verbreiterung des Flusses auf dem Grundstück des Kindergartens. Auch im weiteren Verlauf wäre die Verbreiterung des Flusses zu überlegen, dazu müßte der Staat Flächen aufkaufen. Eine weitere Möglichkeit, um den Fluss auszubauen, wären kleine Wälle oder Hochwasserschutzmauern. „Dazu ist noch eine Detailplanung erforderlich“, sagte Gudrun Schmeier, Projektleiterin bei Dorsch Consult.

In Niederschlottwitz ist eine Schutzmauer von etwa 770 Metern Länge ins Auge gefaßt. Sie würde vielleicht einen Meter hoch gebaut, um die dahinter liegenden Häuser zu schützen. In Oberschlottwitz ist die Mauer eine von mehreren Möglichkeiten. Auch die Firma Söhner soll auf diese Art geschützt werden.

In Mittelschlottwitz müßte am Sportplatz eine Überflutungsmöglichkeit entstehen und der Bahndamm durchlässig gestaltet werden, damit Hochwasser dort dem Flußlauf folgen kann und nicht westlich der Bahn durch die Häuser fließt.

(Quelle: Sächsische Zeitung)


Bald ein Ort zum Verweilen
10.05.2003

Nach der jüngsten Stadtratssitzung war nicht im Detail klar, wie der neue Altenberger Bahnhofsvorplatz aussehen soll. Deshalb schauten sich die im Ausschuss für Umwelt und Technik vertretenen Stadträte den Vorplatz gemeinsam an und entschieden danach abschließend über die Neugestaltung.

Noch wirkt der Bahnhof von Altenberg ein wenig verschlafen: Die Aufenthaltsräume und Toiletten bleiben wegen Vandalismus geschlossen. Erst wenn der Bahnhofsvorplatz für rund 120 000 Euro neu gestaltet und die Tourismusinformation der Stadt dort eingezogen ist, werden die Räume wieder öffentlich zugänglich gemacht.

Das ist schon für Juli geplant, zu Beginn der Sommerferien. Wer dann aus dem Bahnhofsgebäude kommt, kann sich zunächst an einer großen, windgeschützt aufgestellten Tafel mit Stadtplan einen Überblick verschaffen. Auch Autoreisende können ihr Gefährt auf dem Bahnhofsvorplatz abstellen und dort nach dem rechten Weg suchen.

Begrüßt werden sollten die Gäste der Bergstadt ursprünglich von drei für die Stadt charakteristischen Symbolen für alternative Energien, Bergbau sowie Kur und Erholung. Nun entschlossen sich die Stadträte jedoch dazu, auf das Bergbausymbol zu verzichten, da der Bergbau in Altenberg bereits sehr präsent ist. Stattdessen wird bald in der Mitte des Bahnhofsvorplatzes ein drei bis vier Meter großer Kompass aus Pflastersteinen entstehen. Dieser ermöglicht Touristen auch die Orientierung. Einen Vorschlag für ein Solarsymbol hat der Energietisch Altenberg den Stadträten schon unterbreitet. „Das kostet jedoch rund 10 000 Euro und die Finanzierung ist noch nicht geklärt“, sagt der Bauamtsleiter der Stadt Altenberg, Andreas Gabler. Ein konkretes Sinnbild für Kur- und Erholung gibt es noch nicht.

Im Zuge der Bahnhofsplatz-Neugestaltung wird die voluminöse Betonbahn mit dem Rennschlitten in die kleine Parkanlage neben dem Vorplatz verlegt. Sie störe die Optik, so die Stadträte. „Dort kann die monströse Hinteransicht dann durch das Grün verdeckt werden“, sagt Gabler.

Die Skifahrer-Skulptur bleibt an ihrem bisherigen Standort. Neben ihr wurden jüngst zwei Blaufichten gepflanzt, die jedoch während der Sitzung des Verwaltungsausschusses ob ihrer mangelnden Attraktivität kritisiert wurden. Im Winter sollten sie eigentlich im Glanz von Baumkerzen erstrahlen und damit erzgebirgische Tradition versprühen.

Bis dahin gilt es jedoch viel zu schaffen: „Zunächst müssen wir ein Entwässerungssystem bauen“, erklärt Andreas Gabler. Denn wenn der Bahnhofsvorplatz neu gestaltet ist, wird fast die komplette Fläche versiegelt sein. Ein mit grau- und granitfarbenen Pflastersteinen gestalteter Weg, dessen Mitte eine Granitmulde für den Wasserabfluss ziert, wird die beiden charakteristischen Symbole der Stadt sowie den Kompass verbinden. Begrenzt werden die Wege durch Pflastersteine in der Farbe von Herbstlaub. Eine optische Auflockerung erhält der neue Bahnhofsvorplatz längs der Dresdner Straße durch eine Baumreihe.

Bei der Planung des Platzes haben die Stadträte bereits den Kreisverkehr berücksichtigt, der nach Fertigstellung der A 17 gebaut werden soll“, sagt Gabler. Zwar müssten dann ein paar Pflastersteine herausgenommen, jedoch keine Bäume gefällt werden. Der Baubeginn für die Neugestaltung des Bahnhofsvorplatzes ist für kommende Woche geplant.

(Quelle: Sächsische Zeitung)


Neue Schau in Lauenstein stellt zwei Epochen der Müglitztalbahn dar
22.04.2003

Alle Strophen des Bimmelbahn-Lieds von Max Nacke habe ich auch selten gehört“, gestand Jürgen Albertus, der Leiter des Osterzgebirgsmuseums Schloß Lauenstein. Aber welcher Titel hätte besser zur Eröffnung der neuen Dauerausstellung über die Müglitztalbahn gepaßt? Sandra Kühnel an der Gitarre, Maria Krupp an der Zither und Eberhard Teubner am Keyboard stimmten die Gäste mit Liedern und Gedichten aus dem Osterzgebirge ein. Rainer Krause in Eisenbahner-Uniform gab schließlich das Startsignal und Bürgermeister Frank Gössel schnitt das Band zu den neuen Ausstellungsräumen durch.

Die bisherige Ausstellung im Lauensteiner Museum findet mit den beiden neuen Räumen ihre logische Fortsetzung. Erst werden die Besucher über die sächsischen Postmeilensäulen und das Postkutschenzeitalter informiert. Seinerzeit führte ein Postweg von Dresden auf der Höhe östlich der Müglitz bis hoch nach Fürstenau und weiter nach Prag. Schon 1865 machten sich Gewerbetreibende in Glashütte Gedanken, ob dieser traditionelle Weg nicht auch für die neuen Eisenrösser möglich wäre.

Eisenbahn machte Postillione arbeitslos

>Sie schlugen eine Bahnlinie durchs Müglitztal und weiter nach Böhmen vor. Dieser Gedanke eilte noch ein wenig seiner Zeit voraus, aber 1888 wurde der Bau der Schmalspurbahn von Heidenau bis Geising beschlossen, die 1923 bis Altenberg verlängert wurde.

Albertus erinnerte daran, daß solch ein Vorhaben soziale Probleme mit sich brachte. Fuhrwerksbesitzer verloren Aufträge, Postillione wurden arbeitslos. Aber die Bahn brachte auch neue Arbeit ins Tal. Arbeiter konnten mit dem Zug zur Fabrik fahren. Produkte aus dem Gebirge wurden jetzt einfacher nach Dresden geliefert, beispielsweise Eis vom Galgenteich für Kühlhäuser oder Gebirgsheu für die Pferde am Hof.

In den dreißiger Jahren wurde die Bahnlinie noch einmal völlig neu in der Regelspurweite gebaut. Diese Zeitspanne spiegelt die Ausstellung. Glanzpunkte sind die Dioramen, Modellandschaften, welche originalgetreu die Gegend zwischen Geising und Altenberg Mitte der 1920er Jahre zeigen. „Das sollte keine Spielanlage werden. Es kam uns darauf an, den Zustand zu dokumentieren, die Gleispläne einzuhalten, charakteristische Gebäude nachzubilden. Daß hier ein Zug fährt, ist nur eine Zutat“, beschreibt Albertus den musealen Anspruch der Ausstellung. Die Normalspur ist am Beispiel des Pilztunnels in Glashütte gezeigt, den der Modellbahnclub Kreischa nachgebaut hat. Dort steht ein Modell der Reihe 84 auf der Schiene, die eigens für die Müglitztalbahn produziert wurde.

Albertus dankte zahlreichen Helfern, die mit Ausstellungstücken oder persönlichem Engagement zur jetzigen Gestaltung beigetragen haben. Dieter Ludwig und Harald Taschel errichteten das Grundgerüst des großen Dioramas von Geising und Altenberg. Sie bauten auch historische Gebäude detailgetreu nach, von denen es nur noch Fotos gibt. Gerd Rudolf aus Reinholdshain bewältigte alle technischen Probleme, um einen Film mit Max Nacke auf DVD-Disketten zu bringen, damit er im Museum wieder und wieder gezeigt werden kann. Dies sind nur wenige Beispiele für die Arbeit der vielen Helfer und Sponsoren. Die Idee für diese Ausstellung ist rund zehn Jahre alt. Aber erst mußte die Postmeilenausstellung fertig werden, damit der rote Faden im Museum erhalten blieb. Dann ergab sich die Möglichkeit, die Waldausstellung mit Fördermitteln aufzubauen. Bis schließlich mit Beharrlichkeit auch die Müglitztalbahn jetzt im Museum ihren Platz findet.

Konkurrenz zu dem Vorhaben des „Fördervereins für die Müglitztalbahn“ in Bärenstein sieht Albertus nicht. In Bärenstein sei eine authentische Darstellung der Müglitztalbahn vorgesehen mit einem denkmalgerechten Ausbau des Empfangsgebäudes. Hingegen ist im Lauensteiner Schloß der Hauptakzent auf die Schmalspurzeit gelegt. Die beiden Anlagen könnten sich gut ergänzen, sagt Albertus.

Museum soll Mekka der Hobbyeisenbahner sein

Er hofft jetzt, daß diese Schau das Museum für die Zielgruppe der Eisenbahnfans besonders attraktiv macht. Klubs könnten hier auch ihre Tagungen veranstalten und fänden ein Ambiente, das zu ihren Interessen paßt. Die Postmeilensäulenausstellung hatte bereits diesen Effekt. Vereine, die sich mit der Postgeschichte befassen, haben ihre Jahrestreffen in Lauenstein organisiert.

Auch mit der Deutschen Bahn gab es bereits Absprachen, daß ihre Kunden an der Museumskasse bei Vorlage der Fahrkarte reduzierten Eintritt bezahlen. Das trat mit dem Hochwasser in den Hintergrund. Albertus geht aber davon aus, daß dieses Sonderangebot nach dem Wiederaufbau der Bahnstrecke neu aufleben wird.

Den Tourismus im Osterzgebirge wieder anzuschieben, ist ein erklärtes Ziel des Museums. Denn wie sang schon Max Nacke: „Kommt ihr Leute, schiebt ein bissel, schiebt ein bissel.“

(Quelle: Sächsische Zeitung)


Die Ära kommt nicht wieder
17.04.2003

Heute eröffnet im Osterzgebirgsmuseum Schloß Lauenstein eine neue Dauerausstellung zur Müglitztalbahn. Die Sächsische Zeitung fragte Museumsleiter Jürgen Albertus danach.

Sie eröffnen heute eine neue Dauerausstellung zur Müglitztalbahn. Für welche Besuchergruppen ist sie besonders interessant?

Eigentlich für alle. Es ist eine Schau für die ganze Familie. Speziell sollten sich diese alle verkehrsgeschichtlich Interessierten und natürlich die Eisenbahnfans ansehen. Für sie sind besondere Leckerbissen dabei. Wir zeigen Original-Filmaufnahmen aus den 1930er und 40er Jahren. Darauf sind auch Loks der Baureihe 84 zu sehen, die es heute gar nicht mehr gibt. Sie sind alle verschrottet. Sie gehören zu der Baureihe „Heidenau-Altenberg“, die speziell für die Müglitztalbahn konstruiert wurde.

Was sind die besonderen Attraktionen der neuen Ausstellung?

Wir haben zwei Dioramen aufgebaut. Das eine zeigt die Schmalspurbahnzeit so um das Jahr 1925, dort ist der Geisinger Bahnhof, der Geisingberg und der Altenberger Bahnhof dargestellt. Hier fährt auch ein Modellzug. Das zweite zeigt den Pilztunnel in Glashütte mit der Lok 84. Beide erinnern an je eine Ära, die es so nicht mehr gibt und auch nie mehr geben wird.

Wie paßt sich die neue Ausstellung zur Müglitztalbahn in das Konzept des Museums ein?

Sie führt den roten Faden fort, der durch die Ausstellung Kursächsische Postmeilensäulen führt. Die Eisenbahn setzt ein, als das Zeitalter der Postkutschen und des Verkehrs mit Fuhrwerken zu Ende geht. Es ist ein weiteres Mosaiksteinchen, das zum Gesamtbild unserer Ausstellung beiträgt. (SZ/fh)

Die Ausstellung im Osterzgebirgsmuseum Schloß Lauenstein hat täglich von 10 bis 16.30 Uhr geöffnet. Führungen sind über Ostern ausgebucht.

(Quelle: Sächsische Zeitung)


Den letzten Zug gefahren
16.04.2003

Am 17. November 1890 fuhr die erste Schmalspurbahn nach Geising und am 10. November 1923 auch bis Altenberg. Das Hochwasser im Jahre 2002 war nicht das einzige, das erste war 1987, das zweite 1927 und das dritte 1957. Erst fuhren Dampfloks auf Schmalspurgleisen, 1964 dann Dieselloks auf Normalspurgleisen. Seit September 2000 fuhren die Regiosprinter auf der Strecke Heidenau-Altenberg. Doch am 12. August 2002 kam das Hochwasser. Die Deutsche Bahn überlegte lange, ob sie die Strecke wieder aufbaut, doch sie wollten es noch einmal ausprobieren. Zurzeit arbeiten die Bauarbeiter, so dass man voraussichtlich bis zum Sommer diesen Jahres wieder bis Glashütte fahren kann und bis Ende Dezember 2003 wollen sie auch wieder bis Altenberg fahren. Dann können auch die Wintersportler wieder in die Wintersportzüge steigen, was ja leider in dieser Saison nicht ging. Im Winter nutzen sonst jeden Sonnabend und Sonntag rund 1 000 Leute die Wintersportzüge.

Ich befragte Carsten Weitlich, der am 12. August 2002 den letzten Zug vor dem Hochwasser fuhr. Er nahm 12.30 Uhr die Schüler aus der Geisinger Mittelschule mit, die wegen des schlechten Wetters eher Schulschluss hatten. Als Herr Weitlich an den Geisinger Stützmauern vorbei fuhr, sah er links und rechts Wasserbäche herunter kommen, die sonst nicht dort flossen. Als er sich etwa einen Kilometer vor Altenberg befand, war der Bahnübergang schon unterspült. Carsten Weitlich fuhr ganz langsam darüber, damit der Zug nicht entgleist. Er schaute sich mit dem Zugbegleiter einen Teil der Strecke an. Sie berieten sich mit einem Sachbearbeiter, der die Strecke auf keinen Fall frei geben konnte.

(Quelle: Sächsische Zeitung)


„Besucht Lauenstein, da wird es mit Pisa besser“
14.04.2003

Von Geising nach Altenberg sind es kaum zehn Meter. Mit der Müglitztalbahn dauert die Fahrt noch nicht ein-mal eine Minute, jedenfalls im Schloß Lauenstein. Die Lok verschwindet zunächst samt Wagen in einer Wand, während Max Nacke in Schwarzweiß vom Bildschirm lächelt und der Eisenbahn musikalisch huldigt: „Grüß dich tausendmal.“ Im Raum nebenan geht der Rundkurs weiter, im Osterzgebirge en miniature. Maßstabsge-recht, versteht sich, schließlich waren Profis am Werk.

Modellbahnclub Kreischa baute kostenlos

Gründonnerstag wird im Osterzgebirgsmuseum eine neue Dauerausstellung eröffnet, die sich der Geschichte der Müglitztalbahn widmet. Die Konzeption stammt von Museumsleiter Jürgen Albertus, der auf spielerische An-schaulichkeit setzt, statt auf nüchterne Dokumente. Großzügige Dioramen zeigen die Bahn als Schmalspurbahn um 1923 und als Normalspur, wie sie heute vorzufinden ist. Die historische Variante hat Albertus von temporä-ren Mitarbeitern über die Aktion 55 realisieren lassen, die aktuelle hat der Modellbahnclub Kreischa kostenlos gebaut.

Die kleine, aber feine Schau, ein lehrreiches Erlebnis nicht nur für Kinder, ist ein weiterer wichtiger Mosaikstein im Angebot des wahrscheinlich thematisch vielseitigsten Museums in Sachsen. Auf einer Fläche von 2 000 Qua-dratmetern zeigt das Schloß unter anderem Heimatgeschichte, Natur, Kunst und Wissenswertes vom Wald im östlichen Erzgebirge. Zudem gibt es in Lauenstein die einzige fundierte Ausstellung zu kursächsischen Postmei-lensäulen und dem damaligen Postwesen. Erst kürzlich konnte Albertus zwei wertvolle historische Figurengrup-pen aus Dresden aufstellen. Für die Postreiter samt Pferd hatte sich auch das Berliner Postmuseum interessiert, aber Lauenstein hat mittlerweile einen guten Ruf als Bewahrer regionaler Zeitzeugen und Geschichte.

Ein Höhepunkt wird zweifellos die wiederum einmalige Dauerausstellung über das Leben und Wirken von George Bähr (1666-1738), die im Herbst eröffnet werden soll. Der Dresdner Ratszimmerermeister, dessen be-rühmtestes Bauwerk die Frauenkirche in Dresden ist, wurde in Fürstenwalde geboren und wuchs in Lauenstein auf. Die von Albertus konzipierte Schau verfolgt Bährs Weg von seiner Kindheit über die Lehrzeit als Zimmer-mann bis zu seiner Zeit in Staatsdiensten, in der nicht nur Kirchen etwa in Schmiedeberg, Kesselsdorf oder Kö-nigstein baute, sondern sich in Dresden auch um Mist- und Jauchengruben kümmern mußte.

Der Besucher erfährt viel Wissenswertes über George Bähr. Aber nicht, wie er ausgesehen hat. „Es existiert kein einziges Bild von ihm“, sagt Albertus. Der Museumsdirektor kann dafür mit spektakulären Exponaten aufwarten. Ihm ist es gelungen, originale Teile aus der 1945 zerstörten Frauenkirche nach Lauenstein zu holen. Den zer-beulten Knauf vom Kuppelkreuz samt Kaiserstab, ein Bruchstück der letzten Glocke, die beim Einsturz noch oben war, ein Stück Kuppelumlaufgeländer, eine Eisentür und architektonische Elemente.

Schloß nach 24 Jahren umfassend saniert

Die Ausstellung über George Bähr wird in drei Räumen präsentiert, die zuletzt Wohnung und Schulhort waren und nun zu den schönsten des Schlosses gehören. Während der Sanierung kamen nach und nach Reste der ur-sprünglichen Schloßgemächer zum Vorschein, deren Qualität schließlich die Denkmalpflege veranlaßte, diese zu restaurieren. Drei Zeit- und Stilepochen sind nun zu besichtigen. Im ersten Raum kam unter 20 Farbschichten eine Renaissancefassung aus dem Jahre 1594 zum Vorschein, daneben gibt es ein Barockzimmer mit Resten der originalen Bemalung und schließlich ein klassizistisches Zimmer, das komplett in seinem ursprünglichen Zu-stand wieder hergestellt wurde.

50 000 Euro hat die Restaurierung der drei Räume gekostet. Die gleiche Summe wird noch einmal für die Gestaltung der Ausstellung benötigt. Finanziers sind unter anderem die Deutsche Stiftung Denkmalschutz, der Freistaat, der Kulturförderverein Lauenstein, die Sparkasse, die Firma Spinner Lauenstein. Insgesamt hat Alber-tus seit der Wende bereits über drei Millionen Euro in das Schloß geholt. Zuletzt 500 000 Euro im vergangenen Jahr vom Land Sachsen. „Damit ist das Schloß nach 24 Jahren umfassend saniert und gerettet“, freut sich Albertus.

Der 57-jährige Dippoldiswalder ist seit 1979 Museumsleiter in Lauenstein. Seit 1999 nur noch mit einer Drei-viertelstelle, die kleine Stadt Geising als Eigentümer kann sich angesichts der angespannten Haushaltslage nicht mehr leisten. Insgesamt gibt 1,25 Planstellen für das Schloß, Albertus hat also regulär nur noch eine halbe Ar-beitskraft zur Unterstützung. Da bleibt es nicht aus, das er eben selbst die Fenster streicht, im barocken botani-schen Kräutergarten die Beete harkt oder im Damwildgehege nach dem Rechten sieht.

Und der Umfang des Museums wächst weiter. In diesem Jahr wird erstmals die Burgruine öffentlich zugänglich sein. Außerdem können Besucher bald das alte Gefängnis besichtigen, das Graf Hohenthal 1850 bis 1902 an das Königreich Sachsen vermietet hatte. Künftig soll es auch wieder Wechselausstellungen geben, in den Räumen, in denen derzeit noch die Bibliothek untergebracht ist.

Als zusätzliche Attraktion gibt es im zweiten Innenhof im Sommer Vorführungen eines Falkners, der Henry Dydimski heißt, eigentlich Gastwirt ist und in Lauenstein das „Jagdidyll“ betreibt. „Er will auch eventuell noch in diesem Jahr im Erdgeschoß ein Café eröffnen“, stellt Albertus in Aussicht. Außerdem hat er in diesem Jahr wieder einige Veranstaltungen geplant, wie das Pfingstkonzert mit dem bekannten Trompeter Joachim Schäfer, die Lauensteiner Kulturtage und das vom Landkreis ausgerichtete Deutsch-Tschechische Bildhauersymposium im September.

Nun hofft Albertus, daß sich alle Mühen auch lohnen und die Besucher wieder zahlreicher in sein Museum strömen. Ziel sind 15 000, das war der Stand am Jahresende 2001. Flutbedingt kamen im vergangen Jahr nur 9 000 Gäste. Eine Familie war von der Vielfalt der Ausstellungen so angetan, daß sie im Gästebuch vermerkte: „Besucht Lauenstein, da wird es mit Pisa besser.“

Osterzgebirge Schloß Lauenstein, geöffnet außer Montag täglich von 10-16.30 Uhr, Telefon 035054/2 54 02. Eröffnung der Müglitztalbahn-Ausstellung am Donnerstag, dem 17. April um16 Uhr.

(Quelle: Sächsische Zeitung)


Wiederaufbau der Müglitztalbahn
29.03.2003

Es gibt wohl nur wenige Bahnstrecken, die in rund 100 Jahren fünf Mal errichtet wurden: Die Müglitztalbahn zwischen Heidenau und Altenberg zählt jedenfalls dazu. Die in den 30ern auf Normalspur umgestellte Trasse wird jetzt zum dritten Mal nach einer Flut wieder aufgebaut.

Bauarbeiter sputen sich im Müglitztal, damit die Bahn ab Ende 2003 bis Altenberg rollen kann

Spurensuche im Müglitztal ist so überflüssig wie Wasser in die Elbe tragen. Der Landstrich zwischen Heidenau und Altenberg kämpft auch sieben Monate nach dem verheerenden Hochwasser immer noch intensiv mit den Katastrophenfolgen. Hier fehlen mehrere Meter Straße, dort einige Häuser. Und das Flußbett der Müglitz ähnelt einer Mondlandschaft.

Keine Spur auch von der zerstörten Müglitztalbahn. Aber der Schein trügt. 50 Arbeiter wuseln täglich über zahlreiche Baustellen zwischen Dohna und Glashütte. „Bis auf Sonntag wird täglich in zwei Schichten gearbeitet“, so Arndt Eißmann, Regionalleiter der Deutschen Bahn Netz AG. Endlich, möchte man hinzufügen, denn bis vor 14 Tagen war wegen Bodenfrost Winterpause angesagt. Im Mai, wie zunächst geplant, werde daher noch kein Zug zwischen Heidenau und Glashütte rollen. Der Wiederaufbau verzögert sich um „ein paar Wochen“, so Eißmann. Doch das übergeordnete Ziel haben die Bauleute nicht aus den Augen verloren: „Bis Ende 2003 fährt der Regiosprinter bis Altenberg“, bekräftigt Bahnsprecherin Kerstin Eckstein.

Etliche Kilometer Gleise müssen verlegt und zwei Brücken neu gebaut werden. In Burkhardswalde, wo die Margon-Brunnen sprudeln, stehen schon vormontierte Schienen bereit. Derweil richtet Eißmann seinen Blick nach Brüssel. Von dort erwartet der Bahnmanager finanzielle Hilfe. Denn der Bund gleicht nicht den gesamten 850-Millionen-Euro-Schaden aus, den der Konzern in Sachsen und Sachsen-Anhalt erlitt. Bis heute klafft eine Lücke von 200 Millionen Euro. Die für das Müglitztal notwendigen Mittel – 50 Millionen Euro – sollen nun aus dem Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) kommen. Eine rasche Entscheidung ist geboten – jede Verzögerung des Wiederaufbaus würde den Tourismus schmerzen. Der Schienenersatzverkehr mit seinen langen Fahrzeiten bietet da kaum eine Alternative. Ein Regiosprinter ist eben ein Regiosprinter.

(Quelle: Sächsische Zeitung)


Vandalismus - Bahnhofsgebäude Altenberg und WCs bleiben zu
22.03.2003

Ein Ort zum Wohlfühlen und Aufwärmen sollte das Altenberger Bahnhofsgebäude sein. Da an dem 1990 sanierten Gebäude und den Toiletten aber mittlerweile durch Vandalismus Schäden in Höhe von 10 000 Euro entstanden sind, bleibt der Bahnhof geschlossen, bis maximal 20. September. Das entschied Bürgermeister Thomas Kirsten.

Erst vergangene Woche mußte eine Toilettentür dran glauben: Sie wurde ausgerissen. Auch eine Schiebetür wurde vor kurzem samt Scheibe zerstört. Kirsten plant, das Gebäude über Ostern vorübergehend zu öffnen.

(Quelle: Sächsische Zeitung)


Der Knoblauchduft zieht nun bis Altenberg
26.02.2003

Mit türkischen Spezialitäten kitzelt Ibrahim Saglam die erzgebirgischen Gaumen und hat damit offensichtlich die Geschmacksnerven getroffen. Das Geschäft läuft. Erst eröffnete er einen Saray Döner Kebab in Dippoldiswalde, dann einen in Schmiedeberg, im November vergangenen Jahres schließlich in Glashütte. Und wenn alles gut geht, dreht sich der Grillspieß schon im Mai/Juni in Altenberg.

Die Bergstädter wollen ihr Bahnhofsgelände zu einem Aushängeschild für die Bergstadt machen. Gäste, die mit Bus und künftig auch wieder per Bahn anreisen, sollen sich sofort in Altenberg wohl fühlen, nett und freundlich empfangen werden. Der Anfang ist getan mit dem neuen Busbahnhof, der im Herbst vergangenen Jahres eingeweiht wurde. Nun soll der zweite Bauabschnitt folgen, bei dem es hauptsächlich um die Entwässerung des Areals und die Überdachung zwischen Bus- und Bahnsteigen geht. „Die Fahrgäste sollen künftig trockenen Fußes bequem umsteigen können“, erläuterte Bauamtsleiter Andreas Gabler am Montagabend den Stadträten.

Zurzeit wird daran getüftelt, wie diese Investition finanziert werden kann. Die Arbeiten kosten rund 1,4 Millionen Euro. Dafür stehen auch wie schon beim ersten Bauabschnitt Fördermittel in Aussicht. Doch ein Eigenanteil von 438 000 Euro bleibt. „Deshalb hatten wir die Maßnahme im vergangenen Herbst auch zurückgestellt“, sagte Bürgermeister Thomas Kirsten (Freie Wähler). „Denn das ist ein Batzen Geld, und wir könnten dann nichts anderes im Gemeindegebiet mehr machen.“ Deshalb laufen jetzt Gespräche mit dem Regierungspräsidium und dem Verkehrsverbund Oberelbe, wie der Eigenanteil aufgebracht werden kann, vielleicht mehr Fördermittel fließen.

Inzwischen geht es in kleineren Schritten am Bahnhofsgelände weiter. Die Stadt baut das Gebäude um, u. a. wird der Fußboden mit Naturplatten ausgelegt. Und eine gastronomische Versorgung kommt in einen Teil der so genannten Kalthalle. Die Stadt hatte die rund 40 Quadratmeter große Gewerbefläche ausgeschrieben, vier Interessenten meldeten sich daraufhin, und einer gab schließlich ein Angebot ab: Ibrahim Saglam.

Er will dort ebenfalls einen Saray Döner Kebab einrichten, vor allem mit türkischen Spezialitäten und ausschließlich alkoholfreien Getränken. Öffnen will er die Einkehrstätte täglich von 9 bis etwa 20 Uhr. Außerdem bietet er an, die nötigen baulichen Veränderungen und auch die Kosten von schätzungsweise 20 000 Euro für den Umbau selbst zu übernehmen. Obendrein zahlt er Miete und könnte vielleicht schon im Mai, Juni mit der Gastronomie beginnen.

Das gefiel den Stadträten, und sie wollen sich überraschen lassen, was die Küche zu bieten hat, was es mit Döner und Kebab auf sich hat. So viel sei schon einmal verraten: viel Knoblauch und Zwiebel. Doch empfindliche Nasen können tief durchatmen – die Gerichte gibt es auf Wunsch auch „ohne“, dafür mit Kräuter- oder Chili-Soße.

(Quelle: Sächsische Zeitung)


Altenberger Stadtrat beschäftigt sich mit Investitionen
19.02.2003

Um Investitionen wird sich ein großer Teil der nächsten Stadtratssitzung in Altenberg drehen. Bürgermeister Thomas Kirsten traf eine Reihe von Eilentscheidungen, damit sowohl Planungen als auch Bauarbeiten rasch ausgelöst werden konnten. Diese Maßnahmen stehen teilweise noch in Verbindung mit der Beseitigung der Hochwasserschäden im Ortsteil Kipsdorf und im Europark Altenberg. Andere Leistungen betreffen den Fremdenverkehr. So soll eine Tourist-Information im Bahnhofsgebäude der Bergstadt ausgebaut werden. Der Bürgermeister wird die Stadträte über diese Entscheidungen informieren. Zugleich will er u. a. über die Verkaufsverhandlungen zum ehemaligen Sanatorium berichten, über das Verkehrsleitsystem, das Gäste durch das Gemeindegebiet führen soll, und über den zweiten Bauabschnitt für die Übergangsstelle Bus/Bahn in Altenberg.

(Quelle: Sächsische Zeitung)


Erzgebirgscard, Fortbildung und ein Altenberger Wagen — Europa fördert Vorhaben
14.02.2003

1999 machten Mitglieder des Fördervereins für die Müglitztalbahn den letzten Altenberger Wagen auf einem Abstellgleis in Nordböhmen ausfindig. Diese Baureihe war in den 1930er Jahren eigens für die Müglitztalbahn gebaut worden. Der Verein kaufte den Wagen und ließ ihn nach Görlitz zur Restauration bringen. Dieses Vorhaben erwies sich allerdings als nicht ganz billig. Jetzt hat der Lenkungsausschuss des europäischen Förderprogramms Interreg III beschlossen, den Wiederaufbau des historischen Reisezugwagens in das Programm aufzunehmen. Der letzte Altenberger Wagen wird nach der Fertigstellung in der Begegnungsstätte im ehemaligen Bahnhofsgebäude in Bärenstein zu sehen sein.

Außerdem wird mit Interreg-Geldern ein touristisches Netzwerk über das gesamte Erzgebirge gefördert, das vom Weißeritzkreis im Osten bis nach Zwickau und Aue reicht. Gäste der Region können eine „ErzgebirgsCard“ kaufen und damit verschiedene Einrichtungen vergünstigt besuchen. Das Geld für die Kartenlesegeräte wird aus dem Interreg-Topf bereit gestellt.

Unter der Federführung des Polizeipräsidiums Dresden steht ein Vorhaben entlang der gesamten tschechisch-sächsischen Grenze. Dort sollen deutsche und tschechische Polizisten gemeinsam ausgebildet und trainiert werden, um die technische Sicherheit von Lkws zu kontrollieren. Dabei geht es in erster Linie um die Fortbildung der Beamten.

Daneben wurde eine Reihe anderer grenzüberschreitender Vorhaben bestätigt, die aber nicht den Weißeritzkreis betreffen. Mit dieser Entscheidung sind noch keine exakten Summen zugesagt. Diese Aussagen kommen erst mit dem endgültigen Bescheid, wie Yvonne Schönlein von der Sächsischen Staatskanzlei informierte.

(Quelle: Sächsische Zeitung)


Arbeitsgemeinschaft arbeitet jetzt an der Müglitztalbahn
07.02.2003

Zehn Firmen arbeiten an der Wiederherstellung der Müglitztalbahn zwischen Heidenau und Glashütte. Drei davon sind aus Zwickau, drei aus Dresden, die anderen aus verschiedenen sächsischen Städten. Sie haben eine Arbeitsgemeinschaft (Arge) gebildet, die Arge Müglitztalbahn.

Seit 1. Februar läuft der Wiederaufbau auf vollen Touren und er soll bis 30. April abgeschlossen sein. Wegen des engen Terminplans wird von Montag bis Sonnabend in der Regel von 6 bis 22 Uhr gearbeitet. In Ausnahmefällen rechnen die Bauarbeiter mit Nacht- und Sonntagseinsätzen.

(Quelle: Sächsische Zeitung)


Mit mildem Wetter baut die Bahn im Müglitztal
30.01.2003

Wie auf dem nebenstehenden Foto sollte es in Schlottwitz und an verschiedenen anderen Stellen im Müglitztal schon seit Dezember aussehen. Aber der Winter machte durch die Wiederaufbaupläne für die Müglitztalbahn erst einmal einen Strich.

Nun hat sich das Wetter gebessert, die Temperaturen stiegen über den Gefrierpunkt. Seit Montag laufen nun die Arbeiten, welche die Bahn und eine Arbeitsgemeinschaft von Baufirmen ausführen. So sind erst einmal Erdarbeiten, wie hier in Schlottwitz an der Trasse, nötig. Aber auch Brücken und der Gleiskörper selbst müssen vielfach erneuert werden. Geplant ist, in zwei Schichten und auch am Wochenende zu arbeiten, damit schon im Mai die Züge wieder von Heidenau bis Glashütte rollen können, Ende des Jahres bis Altenberg.

(Quelle: Sächsische Zeitung)


Bauen an sieben Tagen die Woche — Besserer Fahrplan für Schienenersatzbusse
27.01.2003

Die Bahn hat sich einen knappen Termin gesetzt für den Wiederaufbau der Müglitztalbahn. Im Mai sollen schon wieder Züge fahren von Heidenau bis Glashütte, Ende des Jahres auf der gesamten Strecke bis hoch nach Altenberg. Aber das Wetter machte erst einmal einen Strich durch die Terminplanung. Der Winter sorgte mit Frost und Regen dafür, dass keine Tiefbauarbeiten möglich waren. Schon beim offiziellen Spatenstich Mitte Dezember herrschte klirrende Kälte, die kaum weitere Arbeiten zuließ außer dem symbolischen Baggerhub.

Diese Verzögerung soll nun aufgeholt werden. Die Deutsche Bahn und die Arbeitsgemeinschaft Müglitztalbahn mit verschiedenen Baufirmen beantragen, dass sie von jetzt an sieben Tage die Woche durcharbeiten dürfen in zwei Schichten von 6 bis 22 Uhr, wie Bahnsprecherin Kerstin Eckstein informierte.

An vier Stellen wird von dieser Woche Woche an gearbeitet. In Schlottwitz bringen die Bauarbeiter auf drei Kilometern die Entwässerung und den Baugrund für die Schienen in Ordnung. In Mühlbach wird eine Brücke in Angriff genommen. In Dohna und in Weesenstein wird ebenfalls der Neubau der Schienen vorbereitet.

Derzeit müssen die Fahrgäste noch mit dem Bus fahren, der als Schienenersatzverkehr eingesetzt wird. An dem Fahrplan feilt die Deutsche Bahn. So wird in der Woche ab dem 3. Februar im Müglitztal ein verbesserter Fahrplan eingeführt. Die Fahrzeiten der Busse im Schienenersatzverkehr (SEV) zwischen Heidenau und Glashütte wurden verkürzt. Somit sind jetzt in Heidenau Übergangszeiten von der S-Bahn aus Richtung Dresden zu den Bussen in Richtung Altenberg von fünf Minuten und in der entgegengesetzten Richtung von sieben Minuten möglich.

Ab Heidenau fahren die Busse jeweils acht Minuten später ab gegenüber dem alten Fahrplan: also um 4.58 Uhr, 5.58 Uhr usw.. In der Gegenrichtung bleibt der Fahrplan unverändert, die Busse kommen jeweils 28 Minuten nach der vollen Stunde in Heidenau an, elf Minuten früher als jetzt. Ab heute stehen die geänderten Fahrpläne auch an den Aushängen an den Bahnhöfen und im Internet.

(Quelle: Sächsische Zeitung)


Schneefall bedroht Ersatzverkehr im Müglitztal
04.01.2003

Am 4. und 5. Januar wird der Busersatzverkehr Heidenau-Altenberg umgeleitet, teilt die Bahn mit. Grund sind Bauarbeiten auf der Straße von Glashütte nach Bärenhecke. Die Busse des Ersatzverkehrs für die Regionalbahnlinie Heidenau-Altenberg fahren auf einer Umgehungsstrecke. Bei Eis oder extremen Schneefall ist dort allerdings ein Fahrverkehr nicht möglich.

(Quelle: Sächsische Zeitung)


Jörg Köhler